|  Sonderausstellung „
                Religiöse Volkskunst aus Peru: Krippen – Altäre – Keramik.
 Sammlung Carmen Würth“
 Bis 1. März 2009
                Die langen Traditionen peruanischer Volkskunst gehen bis in vorchristliche
                Jahrhunderte zurück. Sie haben sich, z. B. in der Keramik,
                bis in unsere Zeit gehalten und auch in der Krippenkunst niedergeschlagen,
                die mit den europäischen Eroberern und deren Glauben ins
                Land kam. Neben dem künstlerischen Erbe der Vorfahren ist
                der Einfluss der kolonialen Barockzeit zu spüren mit ihrer
              prachtvollen und eigenwilligen Bildersprache.  In der Sammlung Carmen Würth, die noch nie so umfangreich
                gezeigt werden konnte wie in Bad Mergentheim, kommt die beeindruckende
                Vielfalt der peruanischen Volkskunst zum Ausdruck, vor allem
                an christlichen Retablos aus Ayacucho, Keramik aus La Quinua,
              Krippenfiguren aus Cuzco.  Zu den Großen der Krippenkunst gehört der 1976 verstorbene
                Hilario Mendivil, dessen elegante Figuren mit ihren überlangen
                Hälsen weltberühmt und gefragt sind. In seiner Nachfolge
                führen Kinder und Enkel die Familientradition fort. Mit
                einer Auswahl ihrer Arbeiten sind begabte imagineros und escultores
                aus dem Großraum Cuzco vertreten, die alte Inka-Hauptstadt
                hat sich als Zentrum peruanischen Kunsthandwerks etabliert. Seit
                den frühen 1990er Jahren findet Inti Raymi, ein jährlicher
                Wettbewerb in Lima statt. Aus ihm sind bedeutende Volkskünstler
                und Kunsthandwerker hervorgegangen, die in der Sammlung vertreten
                sind. Zum Beispiel Maximiano Ochante, der ungewöhnliche
                Themen und Formen für seine Arbeiten aufgreift, z. B. eine
                heilige Familie „im Rosenkranz“, die Heiligen drei
                Könige auf Elefanten oder Engel, in denen er seine Töchter
              portraitiert.  Eine eigene Gruppe bilden die lebensgroßen und lebensnahen
                Darstellungen von „Manuelito“, dem Jesuskind. Die
                Sammlung zeigt u. a. das Christkind der guten Wünsche, das
                Jesuskind als Pilger, als Weltenherrscher ebenso wie als pausbäckigen
                Bauerjungen oder als Wickelkind. Volkskunst aus Peru begeistert
              durch ihre lebensnahen Schilderungen und ihre farbenfrohe Gestaltung.  Am Neujahrstag und am 25. Januar jeweils um 14.30 Uhr finden
                Führungen durch die Ausstellung mit der Kunsthistorikerin
              Heike Uibel statt.  Mit freundlicher Unterstützung durch die Deutsche Bank. Bild: Musizierender Engel, Maximiano Ochante Lozano, Huamanga,
                Ayacucho, um 1990 (Foto: Peter Falk, Schwäbisch Hall)
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