| Ludwig X. (* 18. September 1495 in Grünwald; † 22.
                    April 1545 in Landshut) war Herzog von Bayern.  Sein Vater Albrecht IV. hatte 1506 die Unteilbarkeit und
                      das Primogenitur für die bayerischen Lande festgesetzt.
                      Daher übernahm nach seinem Tod am 18. März 1508
                      sein älterer Bruder als Wilhelm IV. die Alleinregierung.
                      Ludwig war auf eine Apanage und den Titel eines Grafen
                      von Vohburg beschränkt.
 Als er volljährig wurde, erhob Ludwig dennoch Ansprüche
                      auf die Mitregierung und bat Kaiser Maximilian I. um Hilfe.
                      Die Landschaft befürchtete eine Neuauflage des Landshuter
                      Erbfolgekrieges. Auf ihr Drängen akzeptierte Wilhelm
                      am 17. Februar 1514 die Mitregierung. Schon bald rückte
                      er jedoch davon ab und bereitete er sich auf einen Waffengang
                      gegen seinen Bruder vor. Kaiser Maximilian erließ daraufhin
                      am 29. September 1514 in Innsbruck einen Schiedsspruch,
                      wonach Ludwig den Titel eines Herzogs und auch ein Viertel
                      des Territoriums Bayerns erhalten sollte. Die Brüder
                      einigten sich jedoch anders: Wilhelm sollte von München
                      aus die Bezirke der Rentämter München und Burghausen
                      regieren, Ludwig von Landshut aus die Bezirke Landshut
                      und Straubing. Diese Machtaufteilung funktionierte tatsächlich;
                      es gab nur unwesentliche Meinungsverschiedenheiten. In
                      seiner Residenz Landshut beschäftigte Ludwig u. a.
                      Hans Leinberger, den wohl bedeutendsten bayerischen Bildhauer
                      seiner Zeit. Unter Ludwig X. durften die Schriften Martin Luthers zunächst
                      auch in Bayern gedruckt und verbreitet werden. Die päpstlichen
                      Bannbullen und auch das Wormser Edikt von 1521 wurden kaum
                      beachtet. Erst nach dem Reichstag zu Worms gelang es Kaiser
                      Karl V., Wilhelm und Ludwig auf seine Seite zu ziehen.
                      Im Bauernkrieg agierte Ludwig nicht sehr glücklich.
                      Nach dem Waffenstillstand mit den schwäbischen Bauern
                      vom 30. Mai 1525 schickte er seine Truppen gen Osten, um
                      dem belagerten Erzbischof von Salzburg zu Hilfe zu eilen. Nachdem König Ludwig II. von Böhmen und Ungarn
                      1526 kinderlos verstorben war, baten Gesandte des böhmischen
                      Adels Herzog Ludwig, sich um die böhmische Krone zu
                      bewerben. Der war durchaus interessiert, unterlag aber
                      bei der Wahl durch die Landstände dem Habsburger und
                      späteren Kaiser Ferdinand. Wilhelm und Ludwig unterstützten
                      daraufhin Ferdinands Gegenspieler Johann Zápolya
                      in der Hoffnung, so den Einfluss der Habsburger zurückzudrängen.
                      Ludwig wurde als Kandidat auf den Posten des römisch-deutschen
                      Königs ins Spiel gebracht, verlor bei der Wahl 1531
                      aber wiederum gegen Ferdinand. Erst drei Jahre später
                      erkannte Ludwig die Wahl an. Von 1537 bis 1543 ließ Ludwig
                      X. sich die neue Stadtresidenz Landshut bauen. Ludwig starb kinderlos, sodass nach seinem Tode sein Bruder
                      Wilhelm wieder die Alleinherrschaft über Bayern übernehmen
                  konnte. |