|  Landesausstellung lädt zum Anfassen und Mitmachen
                      ein „
                      Viele unserer Besucher haben die Zeit von Wiederaufbau
                      und Wirtschaftswunder erlebt oder kennen die Erzählungen
                      ihrer Eltern“, hebt Dr. Josef Kirmeier hervor. „Deshalb
                      präsentieren wir die Geschichte jener Jahre auch nicht
                      trocken in Vitrinen. Wir möchten, dass unsere Besucher
                      Spaß haben und sich selbst einbringen können!“ Die
                      Landesausstellung wartet deshalb mit einer Vielzahl an
                      Inszenierungen und Elementen auf, die die Besucher zum
                      Mitmachen einladen. Als Beispiel nennt der Projektleiter
                      die Währungsreform von 1948. „Viele Zeitgenossen
                      sich noch immer beeindruckt, dass es mit der neuen Mark
                      endlich wieder alles zu kaufen gab“, so Kirmeier. „Deshalb
                      tauschen wir den Euro noch einmal in Deutsche Mark zurück
                      und bieten allein für das alte Geld Lustbarkeiten
                      der fünfziger Jahre, von der Milchbar bis zur Jukebox.
                      Zu alten Preisen, versteht sich!“ Zu den offiziellen
                      Zahlungsmitteln der Landesausstellung werden nicht nur
                      die kleinsten Geldnoten von 1948 - kuriose „Eine
                      Halbe Mark“-Scheine -, sondern auch 10-Pfennig-Stücke,
                      die die Bundesbank extra für die Landesausstellung
                      vor dem Einschmelzen rettet. Zu Groschenpreisen können
                      die Besucher dann am Originalkicker das „Wunder von
                      Bern“ gegen Ungarn neu auflegen, an der Jukebox Caterina
                      Valente trällern lassen oder sich an einem Kölnisch-Wasser-Automaten
                      der Zeit frisch machen. In Originalgröße nachgebaut
                      wird zudem ein „Milchpilz“, eine besonders
                      charmante Form der Milchbar. Hier gibt es nicht nur Milch-Shakes,
                      sondern auch italienischen Espresso - beides Trendgetränke
                      der fünfziger Jahre. Jeans und Lederjacke erinnern
                      an die „Halbstarken“ und die Jugendkultur,
                      Schaufenster laden zum Bummeln ein.In einem Kino können
                      die Besucher schließlich noch auf Originalsitzen
                      ein Wiedersehen mit Romy Schneider, Liselotte Pulver und
                    anderen Stars der Zeit feiern.
 Bürger können sich erstmals selbst einbringenViele Exponate der Ausstellung zur Alltag der fünfziger
                      Jahre stammen aus Privatbesitz. Bereits im vorigen Sommer
                      hatte das Haus der Bayerischen Geschichte die Menschen
                      aus Würzburg und Umgebung aufgerufen, ihre Schätze
                      aus der Zeit von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder hervorzukramen.
                      Ausgewählte Stücke werden nun in der Landesausstellung
                      präsentiert. „Damit stehen Zeitgenossen, ihre
                      Geschichte und vor allem ihre Geschichten auch im Mittelpunkt“,
                      unterstreicht Dr. Kirmeier. Weitere Erinnerungsstücke
                      und Familienschätze präsentiert das Haus der
                      Bayerischen Geschichte auf seiner Homepage (www.hdbg.de).
                      Damit bringen sich die Besucher einer Landesausstellung
                      zum ersten Mal selbst mit ihren Geschichten ein - eine
                      virtuelle Landesausstellung für ganz Bayern.
 
 |