Die Deutsche Frage im 19. Jh.

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1806 ab 1815
1871
Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Kleinstaaterei Gründung des Deutschen Kaiserreiches
Karte: Der Deutsche Bund 1815 - 1866

Kartenvorlage: Expansion of Prussia 1807 - 1871 bei en.wikipedia.org (Public Domain unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License)
Umzeichnung: Autor
Kartenarbeit:
1. Quantitative Aussagen Im Deutschen Bund sind zwei Großmächte, Preußen und Österreich, die durch ihr Übergewicht in der Lage sind, die anderen zu dominieren. Es steht zu vermuten, dass sie sich um die Hegemonie im Bund streiten werden.
Mit Bayern (3) und Hannover (4) gibt es zwei weitere Mächte, die neben den Großmächten als "Mittelmächte" bezeichnet werden können. Sie könnten jede für sich als Bündnispartner die Position einer der beiden Großmächte stärken.
Die übrigen Staaten sind z.T. so klein, dass sie sich der exakten Kartierung entziehen. Deutlich erkennbar sind allenfalls Baden (2), Württemberg (17), Hessen-Darmstadt (5), Hessen-Kassel (6), Sachsen (13), Oldenburg (10) und Mecklenburg (-Schwerin, 9).
   
2. Besonderheiten
Preußen:
Preußen erstreckt sich von der belgischen und niederländischen Grenze (Aachen/ Kleve) bis an den Rand des Baltikums (Königsberg, Memel), ist aber zweigeteilt, das heißt, die preußischen "Kernländer" (Brandenburg) stehen in keiner räumlichen Verbindung zu den Besitzungen im Rheinland.
Die mit 11 bezeichneten Gebiete Ostpreußen, Westpreußen und Posen sind preußisch, gehören aber nicht zum Deutschen Bund.
Österreich:
Österreichisch sind zu dieser Zeit nach dem Kartenbild die heutigen Länder Österreich und Tschechien. Dazu gehören Gebiete, die damals zu Ungarn gezählt werden, ebenfalls österreichisch sind, aber nicht zum Deutschen Bund gehören: Das heutige Ungarn selbst, die Slowakei, ein Teil Polens, sowie (nicht mehr im Kartenausschnitt) ein Teil von Italien, dann Slowenien und Kroatien.
   
Folgerungen: Beide Großmächte haben umfangreiche Besitzungen außerhalb des Deutschen Bundes, in denen sie nicht an Abspachen innerhalb des Bundes gebunden sind. Das relativiert ihre Loyalität gegenüber dem Bund und seinen anderen Mitgliedern erheblich.
Was Preußen angeht, lässt schon das Kartenbild vermuten, dass die preußische Politik schnell die Teilung des Landes, ein Ergebnis des Wiener Kongresses, als hinderlich ansehen und Gelegenheiten nutzen wird, dem Staat die dazwischen liegenden Länder einzuverleiben.
Unter diesem Gesaichtpunkt ergibt sich fast eine "natürliche" Koalitionsbildung, da Hannover (4) und Hessen-Kassel (6) befürchten müssen, Opfer einer preußischen Annexionspolitik zu werden und sich daher an Österreich anlehnen dürften.
siehe auch:
im Detail: Das "Alte Reich"
Das Deutsche Kaiserreich
Kartenarbeit: Interpretation
weiter: Schleswig-Holstein-Problem
großdeutsch - kleindeutsch
Internet-Links: detaillierte Karte (schlechte Qualität)
Geschichte im Netz - Geschichte aus dem Netz
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