In der Ausbildung
des föderalen Systems folgten die Alliierten in ihren jeweiligen
Besatzungszonen den alten deutschen Strukturen. Vor allem die
Zerschlagung Preußens führte hier zur Bildung neuer Länder.
In unterschiedlichem Tempo verlief auch die Zulassung der Parteien;
sie setzten die Erfahrungen der Weimarer Republik um. Die Erkenntnisse
der Westalliierten über den grundsätzlichen Charakter der sowjetischen
Politik ließ sie vom alten Muster der Behandlung Deutschlands
als besiegtem Feindstaat abrücken und dem wirtschaftlichen und
staatlichen Wiederaufbau den Vorrang geben.
Parallel dazu verlief in der sowjetischen Besatzungszone eine
rigide Sowjetisierung, die bereits früh die Züge der späteren
SED-Diktatur trug.
Mit der sowjetischen Haltung zur Währungsreform und der Blockade
Berlins war für die Westalliierten endgültig klar, dass am schnellen
Wiederaufbau der Westzonen kein Weg vorbei führte.
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