Projekt kulturer.be
Wie wirkt sich die Landnutzung auf einen heimischen Greifvogel aus? Dieser Frage geht ein neues Forschungsprojekt nach, das Lebensräume und Flugbewegungen der Gabelweihe studiert. Für das mehrjährige Vorhaben erhält die Biologiedoktorandin Theresa Spatz finanzielle Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).
  Sein gegabelter Schwanz ist unverkennbar: Der Rotmilan, den man auch   unter dem Namen Gabelweihe kennt, ist ein typischer Greifvogel in   offenen, strukturreichen Landschaften. Mehr als die Hälfte des   weltweiten Bestandes brütet in Deutschland – Fachleute gehen von bis zu   18.000 Brutpaaren hierzulande aus. „Auch Hessen steht mit mehr als   tausend Brutpaaren besonders in der Verantwortung, für den Schutz dieser   bedrohten Art zu sorgen“, erklärt der Biologe Sascha Rösner, der an dem   Forschungsprojekt in der Arbeitsgruppe Naturschutz von Professorin Dr.   Nina Farwig mitarbeitet.
Sein gegabelter Schwanz ist unverkennbar: Der Rotmilan, den man auch   unter dem Namen Gabelweihe kennt, ist ein typischer Greifvogel in   offenen, strukturreichen Landschaften. Mehr als die Hälfte des   weltweiten Bestandes brütet in Deutschland – Fachleute gehen von bis zu   18.000 Brutpaaren hierzulande aus. „Auch Hessen steht mit mehr als   tausend Brutpaaren besonders in der Verantwortung, für den Schutz dieser   bedrohten Art zu sorgen“, erklärt der Biologe Sascha Rösner, der an dem   Forschungsprojekt in der Arbeitsgruppe Naturschutz von Professorin Dr.   Nina Farwig mitarbeitet. 
    
    
Der gegabelte Schwanz ist sein Kennzeichen: Ein Rotmilan im Flug.
      (Foto: Sascha Rösner;
Vogelkundliche Studien belegen seit vielen Jahren, dass die Bestände in   vielen Teilpopulationen schwinden: Sowohl die Anzahl der Brutpaare als   auch der Bruterfolg sind rückläufig, unter anderem aufgrund veränderter   Landnutzung, aber auch durch den Bau von Windrädern.
    
    „Bewegungen bilden für die Vögel die Grundlage, um geeignete   Bruthabitate zu erreichen und Nahrung zu finden“, erläutert   Arbeitsgruppenleiterin Nina Farwig. Wenn man verstehe, wie sich die   Gabelweihe bewegt, könne man besser als bisher einschätzen, wie sich   verschiedene Landnutzungsformen und auch der Bau von Windrädern auf den   Rotmilan auswirken. „Daraus lassen sich beispielsweise   naturschutzfachliche Empfehlungen für geeignete Anlagenstandorte   ableiten oder Maßnahmen, die Rotmilane aus dem Gefahrenbereich der   Windenergieanlagen fernhalten, evaluieren und weiterentwickeln.“
    
    In dem laufenden Projekt zur Bewegungsökologie der Gabelweihe   untersuchen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,   wie sich die Beschaffenheit der Lebensräume – etwa die Wald-, Feld- und   Wiesenanteile, aber auch der Abstand zu Windrädern – auf die   Territoriengröße, den Bruterfolg und die Bewegungsräume der Tiere   auswirken. Hierzu stattete das Team 20 Altvögel aus ganz Hessen mit   Satellitensendern im Miniaturformat aus, die über Jahre hinweg Daten   sammeln: zum Beispiel Informationen darüber, wo sich die Vögel   aufhalten, wie hoch und wie schnell sie fliegen. 
    
    Welche lokalen Strukturen nutzt der Rotmilan vorrangig? Ändert sich   deren Nutzung durch den Einfluss von Windenergieanlagen? Wie   beeinflussen Landnutzungsformen und Landschaftsstrukturen die   Bewegungsentscheidungen von Rotmilanen? Solchen und verwandten   Fragestellungen geht Projektmitarbeiterin Theresa Spatz nach, deren   Promotion von der DBU durch ein Stipendium und zusätzliche Sachmittel   gefördert wird. Das Kernteam wird durch die Biologin Dr. Dana Schabo   komplettiert. Zudem fertigen derzeit fünf Bachelor- und   Masterstudierende ihre Qualifikationsschriften mit den erhobenen Daten   an. 
    
    „Mittlerweile sind alle Vögel in ihren Winterquartieren angekommen“,    berichtet Theresa Spatz. „Die meisten unserer Tiere überwintern in   Spanien. Nur einzelne verbringen den Winter in Portugal oder   Frankreich.“ Wer den Vogelzug nachverfolgen möchte, kann dies auf der   Homepage tun, die den Projektverlauf dokumentiert: http://www.rotmilane.de.
Johannes Scholten 
    Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg
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