| In Deutschland engagieren sich Menschen aller Altersgruppen
                freiwillig oder ehrenamtlich. Die aktuellen Daten des Freiwilligensurvey
                2014 zeigen, dass insgesamt 43,6 Prozent der Bevölkerung
                engagiert sind. Doch was Engagement begünstigt oder erschwert,
                kann sehr unterschiedlich sein. Eine besondere Rolle spielen
                die Bildung und die Gesundheit. Engagement ist voraussetzungsvoll Mit einem hohen Bildungsgrad fällt es leichter sich über
                Möglichkeiten für ein freiwilliges Engagement zu informieren,
                und mit höherer Bildung sind Qualifikationen verbunden,
                die auch für das Engagement nützlich sein können.
                Nicht zuletzt geht mit hoher Bildung oft auch eine bessere finanzielle
                Situation einher und damit die Möglichkeit, den finanziellen
                Aufwand, den eine freiwillige oder ehrenamtliche Tätigkeit
                eventuell auch mit sich bringt, zu tragen. Eine andere wichtige
                Ressource ist die Gesundheit: Wer gesundheitlich stark eingeschränkt
                ist, ist weniger in der Lage sich für andere zu engagieren. Engagement ermöglicht soziale Teilhabe und Lernerfahrungen Es ist bekannt, dass das Ausüben einer freiwilligen Tätigkeit
                nicht nur Einiges voraussetzt, sondern den Menschen, die sich
                engagieren, auch Manches gibt. Freiwilliges Engagement ermöglicht
                gesellschaftliche Teilhabe, das Mitgestalten der Gesellschaft
                und das Zusammensein mit anderen – was sich wiederum positiv
                auf das eigene Wohlbefinden auswirken kann. Zudem eignen sich
                viele im Rahmen des Engagements neue Fähigkeiten an, die
                auch in anderen Lebensbereichen nützlich sind. Engagement im Ruhestand hängt von Gesundheit
                und Bildung ab Insgesamt 34,0 Prozent der Menschen ab 65 Jahren üben eine
                freiwillige Tätigkeit aus. Differenzierter betrachtet ergibt
                sich folgendes Bild: Personen ab 65 Jahren mit hoher Bildung
                und ohne gesundheitliche Einschränkungen engagieren sich
                zu 55,4 Prozent, während sich Personen derselben Bildungsgruppe,
                die stark gesundheitlich eingeschränkt sind, nur zu 24,4
                Prozent freiwillig engagieren. Bei niedriger Bildung und ohne
                gesundheitliche Einschränkungen sind es 31,3 Prozent, bei
                Personen mit starken gesundheitlichen Einschränkungen in
                dieser Bildungsgruppe nur 12,7 Prozent. Menschen mit hoher Bildung
                verfügen also möglicherweise eher über Ressourcen,
                die es ihnen ermöglichen, sich trotz Einschränkungen
                zu engagieren. Um die Möglichkeiten für Engagement und soziale Teilhabe
                im Ruhestand zu verbessern, sollten Angebote für freiwilliges
                Engagement so gestaltet werden, dass sie auch für Menschen
                im höheren Lebensalter zugänglich sind, die nicht über
                eine hohe formale Bildung verfügen. Datengrundlage Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS) ist eine repräsentative
                Befragung zum freiwilligen Engagement in Deutschland, die sich
                an Personen ab 14 Jahren richtet. Im Jahr 2014 wurde die vierte
                Welle der Befragung durchgeführt. Die wissenschaftliche
                Leitung liegt seit dieser Welle beim Deutschen Zentrum für
                Altersfragen. Gefördert wird der Survey aus Mitteln des
                Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
                (BMFSFJ). Der Bericht "Freiwilliges Engagement in Deutschland – Der
                Deutsche Freiwilligensurvey 2014" ist als Buch und als open
                access Publikation erhältlich: Julia Simonson, Claudia Vogel & Clemens
                Tesch-Römer (Hrsg.) (2017). Freiwilliges Engagement in Deutschland – Der
                Deutsche Freiwilligensurvey 2014. Wiesbaden: Springer VS.http://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-658-12644-5
 Sylvia Nagel, Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitDeutsches Zentrum für Altersfragen
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