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20.11.25

Schloss Heidelberg

Bis dass der Tod sie scheidet

Wissenschaftliche Tagung zu adeligen Geschwisterbeziehungen im Hochadel

(ssg) Die Fachtagung „Bis dass der Tod sie scheidet. Geschwisterbeziehungen im europäischen Hochadel der Neuzeit (1500–1900)“ im Ottheinrichsbau von Schloss Heidelberg beleuchtet am Mittwoch, 10. Dezember, und Donnerstag, 11. Dezember, adelige Geschwisterrollen zwischen Macht, Loyalität und Rivalität. Alle Interessierten sind willkommen.

Tagungsplakat, auf dem zwei adlige Kinder abgebildet sind.Tagungsplakat

Geschwisterbeziehungen im Fokus der Forschung
Oft halten sie wie Pech und Schwefel zusammen, manche sind sich jedoch spinnefeind: Die komplexen Beziehungen zwischen Brüdern und Schwestern können sehr unterschiedlich sein – sowohl heute als auch in der Vergangenheit. Bei der zweitägigen wissenschaftlichen Tagung „Bis dass der Tod sie scheidet. Geschwisterbeziehungen im europäischen Hochadel der Neuzeit (1500–1900)“ stehen Geschwisterpaare über einen Zeitraum von 400 Jahren im Fokus. Die Tagung im Ottheinrichsbau von Schloss Heidelberg am Mittwoch, 10. Dezember, und Donnerstag, 11. Dezember, wird von Verantwortlichen der Philipps-Universität Marburg, der Albert-Ludwigsburg-Universität Freiburg, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der École des hautes études en sciences sociales in Paris und der Universität der Bundeswehr München organisiert.

Neue Perspektiven
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden am Mittwoch um 13.00 Uhr begrüßt und in die Thematik eingeführt. Die Tagung selbst gliedert sich in drei Sektionen. „Geschwisterkonstellationen im Wandel: Formen und Herausforderungen“ stehen ab 13.30 Uhr im Fokus. Die zweite Sektion beginnt an selben Tag um 15.30 Uhr und behandelt „Risiko und Kapital von Geschwisterbeziehungen“. Der erste Tagungstag endet mit einer Keynote von Prof. Dr. Sven Externbrink um 17.30 Uhr. Der ehemalige Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Heidelberg spricht über „Geborene Rivalen, stille Teilhaber/Teilhaberinnen oder gemeinsame ‚Projekte‘? Beobachtungen zu Geschwisterbeziehungen in Herrscherdynastien im frühneuzeitlichen Europa“. Am nächsten Tag wird die zweite Sektion um 9.30 Uhr fortgesetzt. Die letzte Abteilung – „Zwischen Ideal und Umsetzung: Darstellung von Geschwisterbeziehungen“ – startet um 11.30 Uhr. Eine Abschlussdiskussion um 15.30 Uhr läutet das Ende der Tagung ein.

Briefe aus Versailles
Eine der bekanntesten Bewohnerinnen von Schloss Heidelberg ist ebenfalls Thema der Tagung: Herzogin Elisabeth Charlotte. Ihre Erfahrungen, Gefühle und Gedanken verarbeitete sie in tausenden Briefen. Mehr als 5.000 davon sind erhalten, manche von ihnen umfassen mehr als 20 Seiten. Ihrer Familie erzählte die Kurpfälzerin direkt und gelegentlich sehr drastisch vom Hofleben im französischen Versailles. Ihr widmet sich Nadine Rüdiger mit ihrem Vortrag am ersten Tagungstag um 14.15 Uhr und stellt die Frage: „Wahre Geschwister? Die Bedeutung von Halbgeschwistern im Europa des Ancien Régime: Das Beispiel Elisabeth Charlotte von der Pfalz (1652–1722)“.

Eine Anmeldung bis Freitag, 21. November, an geschwister.tagung@gmx.net ist notwendig.

Die Universität der Bundeswehr München möchte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler bei der Durchführung ihrer Projekte unterstützen, fördert deshalb die Tagung finanziell und übernimmt deren Schirmherrschaft im Heidelberger Schloss.

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Icon obenPexels, Ksenia Chernaya   siehe auch:  
     

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