Projekt kulturer.be
20.7.18
(bsv) Vom 6. Juli bis zum 14. Oktober präsentiert die Bayerische Schlösserverwaltung die Sonderausstellung „Bayerns Gold“ im Rittersaal auf der Kaiserburg Nürnberg. Welcher Ort eignet sich dafür besser als die Nürnberger Kaiserburg? In Nürnberg wurden einst die wertvollen Reichkleinodien des Heiligen Römischen Reichs aufbewahrt. Die Reichsstadt war ein bedeutendes Zentrum der Goldschmiedekunst. Im mittelfränkischen Roth entstanden feine Goldgespinste, im nahegelegenen Schwabach wird bis heute das Goldschlägerhandwerk gelebt. Im Palas der Kaiserburg, stilecht in einem begehbaren Goldbarren inszeniert, wird die Geschichte von „Bayerns Gold“ in fünf Themenbereichen erzählt. Rund 80 wertvolle Originalexponate berichten von der Goldgewinnung, der Goldverarbeitung und dem Goldhandel in Bayern. Kostbare Kleinode, wie etwa ein in Nürnberg geprägter Lorenzgulden oder ein filigran gearbeitetes Dornenreliquiar warten auf ihre Entdeckung.
  Auch  ein wichtiger Neuankauf der  Bayerischen   Schlösserverwaltung wird in der Sonderausstellung erstmals  ausgestellt,   ein Präsentationsentwurf für das Monumentalgemälde „Die  Einbringung   der Reichskleinodien 1424 in Nürnberg“ (1881) des bedeutenden    Nürnberger Architekturmalers Paul Ritter (1829-1907, Bild links: Foto Bayerische Schlösserverwaltung, München). Geschildert wird   der  Augenblick, in dem der Zug der Nürnberger Abgesandten mit den zur   Aufbewahrung  anvertrauten Reichskleinodien am 22. März 1424 den Platz der Frauenkirche  erreicht. Bei diesem 40 x 47 cm großen Ölgemälde handelt es sich um einen  Entwurf für die Stadt   Nürnberg, der wohl den städtischen Kollegien 1881 zur  Zustimmung   vorgelegt wurde. Das anschließend ausgeführte, sich heute im Besitz  der   Stadt Nürnberg befindende Monumentalgemälde wurde am 22. März 1883 von  Kaiser Wilhelm I.   im Nürnberger Rathaus feierlich enthüllt, schließlich war die  Rolle   Nürnbergs als Hüterin der Insignien der Könige und Kaiser des Heiligen    Römischen Reichs Ausdruck seiner früheren Größe und Bedeutung. Das nun    erworbene Bild wurde im Restaurierungszentrum der Bayerischen    Schlösserverwaltung restauriert und wird auch nach der Ausstellung   „Bayerns  Gold“ in der Kaiserburg präsentiert werden.
Auch  ein wichtiger Neuankauf der  Bayerischen   Schlösserverwaltung wird in der Sonderausstellung erstmals  ausgestellt,   ein Präsentationsentwurf für das Monumentalgemälde „Die  Einbringung   der Reichskleinodien 1424 in Nürnberg“ (1881) des bedeutenden    Nürnberger Architekturmalers Paul Ritter (1829-1907, Bild links: Foto Bayerische Schlösserverwaltung, München). Geschildert wird   der  Augenblick, in dem der Zug der Nürnberger Abgesandten mit den zur   Aufbewahrung  anvertrauten Reichskleinodien am 22. März 1424 den Platz der Frauenkirche  erreicht. Bei diesem 40 x 47 cm großen Ölgemälde handelt es sich um einen  Entwurf für die Stadt   Nürnberg, der wohl den städtischen Kollegien 1881 zur  Zustimmung   vorgelegt wurde. Das anschließend ausgeführte, sich heute im Besitz  der   Stadt Nürnberg befindende Monumentalgemälde wurde am 22. März 1883 von  Kaiser Wilhelm I.   im Nürnberger Rathaus feierlich enthüllt, schließlich war die  Rolle   Nürnbergs als Hüterin der Insignien der Könige und Kaiser des Heiligen    Römischen Reichs Ausdruck seiner früheren Größe und Bedeutung. Das nun    erworbene Bild wurde im Restaurierungszentrum der Bayerischen    Schlösserverwaltung restauriert und wird auch nach der Ausstellung   „Bayerns  Gold“ in der Kaiserburg präsentiert werden.
 Goldgewinnung in Bayern
Nach  Aventin, dem ersten Geschichtsschreiber Bayerns, beruhte der   Reichtum des  Landes auf seinen fruchtbaren Wäldern, Gewässern und   Fluren mit ihrem reichen  Ertrag an Wild, Fisch und Getreide. Aventin   erwähnt eigens auch das in der  Gegend um Reichenhall gewonnene Salz,   das als „weißes Gold“ für den Reichtum  der Wittelsbacher Herzöge   ausschlaggebend war. Doch Bayern besitzt sogar echtes  Gold: Berggold im   Norden (Fichtelgebirge, Frankenwald, Oberpfälzer und  Bayerischer Wald)   und Flussgold im Süden (v. a. Isar, Inn und Donau). Seit dem  14. Jahrhundert   entwickelte sich das am Fuß des Fichtelgebirges gelegene  Goldkronach,   in dem noch bis 1925 Gold abgebaut wurde, zum Zentrum des  Goldbergbaus.   Flussgold gewannen dagegen bereits die Kelten. Die Hochzeit des    Goldwaschens war im 18. Jahrhundert. Im   Jahr 1756 ließ der bayerische Kurfürst  die ersten „Flussgolddukaten“   aus dem Gold der Flüsse Isar, Inn und Donau  prägen. Die Münzen dienten   nicht als Zahlungsmittel, sondern waren Medaillen  mit Erinnerungswert.


 Isargolddukaten, 1760. 
      Staatliche Münzsammlung, München
Isargolddukaten, 1760. 
      Staatliche Münzsammlung, München 
      Foto © Staatliche Münzsammlung, München / Nicolai Kästner 
Spule mit Goldgespinst. Fabrikmuseum, Roth
Dornenreliquiar in Form eines Deckelpokals, um 1500 
      Bayerische Schlösserverwaltung, Würzburg 
Gold im Handel  
    Wertstabile Goldmünzen waren bei den Kaufleuten im Spätmittelalter    begehrt und ermöglichten den kapitalintensiven Groß- und Fernhandel der   Städte  Regensburg, Nürnberg und Augsburg. Zunächst wurden Goldmünzen   nur in Böhmen und  Ungarn geprägt. Der „Sebaldusgulden“ und der   „Lorenzgulden“ gehören zu den  ersten Goldgulden, welche die Reichsstadt   Nürnberg nach dem Großen Münzprivileg  von 1422 prägen durfte. 
Gold als höchste Auszeichnung 
 
    Gold  ist Zeichen höchster Macht und Würde sowohl im sakralen als auch   profanen Bereich.  Nürnberg und Augsburg waren in der frühen Neuzeit   und im Spätmittelalter die  wichtigsten Zentren der Goldschmiedekunst.   Die Kunstwerke basierten oft auf  Entwürfen bedeutender Künstler und   wurden wegen ihrer handwerklich-technischen  Feinheit und ihrer großen   Formenvielfalt in ganz Europa bewundert. Exemplarisch  für den   symbolischen Wert von Gold zeigt die Ausstellung hochrangige    Kunstwerke, wie das „Dornenreliquiar in Form eines Deckelpokals“ (eine    Nürnberger Goldschmiedearbeit um 1500, von der Festung Marienberg in   Würzburg)  oder den „Aufsatz für beide Münchner Krönungswagen“ aus dem   Jahr 1813 (eine  Leihgabe des Wittelsbacher Ausgleichsfonds aus dem   Marstallmuseum in  Nymphenburg).
 Von Blattgold und Goldgespinst
 
  Goldene  Gegenstände sind selten aus massivem Gold, sondern aus   härterem oder weniger  wertvollem Material wie Silber oder Messing,   welches dann vergoldet wurde. Eine  Form der Vergoldung ist das   Auftragen von hauchdünnem geschlagenem Gold, dem  Blattgold. Schwabach,   wo das Handwerk noch heute heimisch ist, wurde zum  Zentrum des   Goldschlägerhandwerks in Bayern. Auch in der Textilkunst  signalisierte   Gold Reichtum und Macht. Mithilfe von sogenanntem Goldgespinst  konnte   man Gewebe herstellen, die aussahen wie echtes Gold, größtenteils aber    aus Kupfer bestanden. Die Technik kam im 16. Jahrhundert   mit den Hugenotten  nach Franken. Dort entwickelte sich in Roth ein   ganzer Industriezweig zur  Herstellung der Drahtprodukte, die nach dem   Herkunftsort Lyon als „Leonische  Waren“ bezeichnet werden.
 Sagenhaftes Gold
 
  Die  fürstlichen Höfe der Renaissance und des Barock waren wegen ihrer   aufwendigen  Hofhaltung und teuren Kriege häufig in Geldnot. Abhilfe   schaffen sollte die  Alchemie, die versprach, unedle Metalle in Gold   oder Silber zu verwandeln. Dies  zog betrügerische „Goldmacher“ an, von   deren oft unrühmlichem Ende die  Ausstellung erzählt. Die Experimente   der wahren Alchemisten zeitigten zwar  ebenfalls kein Gold, aber viele   wichtige chemische Erfindungen wie die des  europäischen Porzellans, des   neuen weißen Goldes.
 Die Kaiserburg Nürnberg
 
  Die  Nürnberger Burg war im Mittelalter eine der bedeutendsten   Kaiserpfalzen des  Heiligen Römischen Reichs. Über älteren Bauten aus   der Zeit der Salier  errichteten die Staufer und ihre Nachfolger eine   große Burganlage, zu deren  ältesten erhaltenen Teilen die kaiserliche   Doppelkapelle (um 1200) gehört.
Die kaiserlichen Wohn- und Repräsentationsräume im Palas verfügen teilweise noch über Vertäfelungen aus Spätmittelalter und Renaissance. Berühmt ist auch der Tiefe Brunnen, der in Zeiten der Belagerung die wichtigste Wasserquelle der Burg bildete. Die älteste Nachricht über ihn stammt aus dem 14. Jahrhundert, doch ist er vermutlich so alt wie die Kaiserburg selbst. Der Wehrturm im Vorhof der Kaiserburg, der sog. Sinwellturm, wurde im 13. Jahrhundert errichtet und bietet einen herrlichen Rundblick über Nürnbergs Altstadt. Im Sinwellturm ist außerdem eine Ausstellung mit Fotografien zur Zerstörung von Burg und Stadt im Zweiten Weltkrieg zu sehen.
Die Sonderausstellung „Bayerns Gold“ ist vom 6. Juli bis zum 3. Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr, vom 4. bis 14. Oktober 2018 täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Der Eintrittspreis ist in der Eintrittskarte für den Rundgang durch Palas und Kemenate inbegriffen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zahlen keinen Eintritt. Erwachsene zahlen 5,50 Euro regulär/4,50 Euro ermäßigt für den Palas mit Doppelkapelle und das Kaiserburgmuseum.
Die Gesamtkarte "Kaiserburg" (Palas mit Doppelkapelle + Tiefer Brunnen + Sinwellturm + Kaiserburg-Museum) kostet 7,- Euro regulär · ermäßigt 6,- Euro.
Informationen  zur Kaiserburg Nürnberg finden Sie unter:  www.kaiserburg-nuernberg.de
www.kaiserburg-nuernberg.de
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