Projekt kulturer.be
2.10.17
 „Alles  muss zum Erlebnis werden, nur das Erlebnis macht das Kunstwerk aus", so  der Künstler Fritz Behn im Jahre 1911. Auf zahlreichen Reisen nach Afrika ließ  er sich für seine Skulpturen inspirieren - und schuf einen lebensechten  Elefanten. Er ist der Mittelpunkt der Ausstellung „Der Elefant im  Porzellanladen", die ab 31. März im Keramikmuseum Staufen gezeigt wird. Um  ihn herum tummeln sich weitere 120 Tierfiguren aus Porzellan und hochwertiger  Keramik.
„Alles  muss zum Erlebnis werden, nur das Erlebnis macht das Kunstwerk aus", so  der Künstler Fritz Behn im Jahre 1911. Auf zahlreichen Reisen nach Afrika ließ  er sich für seine Skulpturen inspirieren - und schuf einen lebensechten  Elefanten. Er ist der Mittelpunkt der Ausstellung „Der Elefant im  Porzellanladen", die ab 31. März im Keramikmuseum Staufen gezeigt wird. Um  ihn herum tummeln sich weitere 120 Tierfiguren aus Porzellan und hochwertiger  Keramik. 
Reptilien, Fische, Vögel, Insekten und Säugetiere sind in Staufen nicht nur niedlich anzuschauen - die Tiere begleiten den Besucher auf einer Reise durch die Stilgeschichte. Dabei staunt er über Vergangenes und wird Zeuge der Gegenwartsentwicklung: Welche Tierarten, Darstellungsformen und Oberflächen sind signifikant für die jeweilige Epoche? Der rote Faden durch die Stil- und Designgeschichte aus vier Jahrhunderten führt vom Barock bis in die Gegenwart. Im 18. Jahrhundert wurden Tierfiguren als eine eigenständige Gattung innerhalb der keramischen Produktion im großen Stil entwickelt. Besonders populär waren bizarre Darstellungen von Möpsen. Auch aus der Zeit des Jugendstils und des Art Déco sind lebhafte Tierfiguren vertreten. In der Ausstellung stehen dabei alltägliche Gegenstände neben reinen Kunstobjekten, serielle Fabrikproduktionen neben den Unikat- erzeugnissen des Kunsthandwerkes und Kitsch neben Kunst mit intellektuellem Anspruch.
 Besonders  sehenswert sind die Tierfiguren des Künstlers Walter Bosse (1904-1979).  Europaweit, ja eigentlich weltweit, sind seine Keramiken als Sammlerstücke  begehrt - und erzielen oft hohe Preise. Die Begeisterung für diesen Künstler  geht sogar so weit, dass seine Tierfiguren Gegenstand von oftmals  „plumpen", manchmal aber auch erstaunlich professionellen Fälschungen  sind. Zeitlebens kämpfte Bosse dagegen an: Durch einen Instanzenweg vor Gericht  versuchte er, Lizenzgebühren für seine Figuren zu erhalten. Seine  Musterschutz-Prozesse waren im Bereich Kunsthandwerk die ersten ihrer Art.  Daher gilt Bosse heute als Begründer des modernen Urheberrechtes für Design und  keramische Produktion.
Besonders  sehenswert sind die Tierfiguren des Künstlers Walter Bosse (1904-1979).  Europaweit, ja eigentlich weltweit, sind seine Keramiken als Sammlerstücke  begehrt - und erzielen oft hohe Preise. Die Begeisterung für diesen Künstler  geht sogar so weit, dass seine Tierfiguren Gegenstand von oftmals  „plumpen", manchmal aber auch erstaunlich professionellen Fälschungen  sind. Zeitlebens kämpfte Bosse dagegen an: Durch einen Instanzenweg vor Gericht  versuchte er, Lizenzgebühren für seine Figuren zu erhalten. Seine  Musterschutz-Prozesse waren im Bereich Kunsthandwerk die ersten ihrer Art.  Daher gilt Bosse heute als Begründer des modernen Urheberrechtes für Design und  keramische Produktion. 
Bilder: Elefant. 
  Fritz Behn, 1912 – 1930. 
  Irdengut.
  Giraffe.   Walter Bosse, 1956 - 1964. 
  Keramik.  
  Öko-Bambi, 2007, Irdengut, Rainer Schade.
  Alle Staatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe, 
  Badisches Landesmuseum
  © für alle Badisches Landesmuseum,  
  Foto: Th. Goldschmidt
 Ein  weiterer Schwerpunkt der Präsentation ist das Phänomen „Bambi". Entworfen  wurde diese Tierfigur als „Rehkitz" von Else Bach im Jahr 1936 in der  Staatlichen Majolika-Manufaktur in Karlsruhe. Dass ausgerechnet diese niedliche  Tierfigur einmal Weltberühmtheit erlangen sollte, ahnte damals niemand. Die  Geschichte begann 1948, als der Karlsruher Verleger Karl Fritz in Karlsruhe  einen Medienpreis ins Leben gerufen hatte und auf der Suche nach einer  passenden Vorlage für die Preisgestaltung war. Da die Majolika- Manufaktur eine  herausragende Rolle im gesellschaftlichen Leben der Fächerstadt spielte,  verwundert es nicht, dass die Wahl auf eines der hiesigen Erzeugnisse fiel. Das  Bambi wird bis heute als Auszeichnung für den wichtigsten deutschen Medienpreis  verliehen und inspiriert auch weiterhin als Ikone der Karlsruher  Majolika-Manufaktur zeitgenössische Künstler: Ob gehäutet oder zerquetscht in  einem Hamburger, regt die Figur den Betrachter zum Reflektieren über  gesellschaftliche Phänomene an.
Ein  weiterer Schwerpunkt der Präsentation ist das Phänomen „Bambi". Entworfen  wurde diese Tierfigur als „Rehkitz" von Else Bach im Jahr 1936 in der  Staatlichen Majolika-Manufaktur in Karlsruhe. Dass ausgerechnet diese niedliche  Tierfigur einmal Weltberühmtheit erlangen sollte, ahnte damals niemand. Die  Geschichte begann 1948, als der Karlsruher Verleger Karl Fritz in Karlsruhe  einen Medienpreis ins Leben gerufen hatte und auf der Suche nach einer  passenden Vorlage für die Preisgestaltung war. Da die Majolika- Manufaktur eine  herausragende Rolle im gesellschaftlichen Leben der Fächerstadt spielte,  verwundert es nicht, dass die Wahl auf eines der hiesigen Erzeugnisse fiel. Das  Bambi wird bis heute als Auszeichnung für den wichtigsten deutschen Medienpreis  verliehen und inspiriert auch weiterhin als Ikone der Karlsruher  Majolika-Manufaktur zeitgenössische Künstler: Ob gehäutet oder zerquetscht in  einem Hamburger, regt die Figur den Betrachter zum Reflektieren über  gesellschaftliche Phänomene an. 
Somit schlägt das Bambi-Motiv den Bogen vom dekorativen Nippes zur konzeptuellen Kunst.
Wie bereits Fritz Behn sagte, muss alles zum Erlebnis werden. Inmitten von Giraffen und kunstvollen Drachendarstellungen wandelt der Besucher im „Zoo der Keramik" durch die Jahrhunderte - und das in Staufen im Breisgau.
Der Elefant im Porzellanladen
    Ausstellung  im Keramikmuseum Staufen 1.4. - 30.11.2017, Keramikmuseum Staufen 
    Mi - Sa 14 -  17 Uhr, So 12 - 17 Uhr 
    2,50 Euro / erm. 1,50 Euro
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