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             "Was damals Recht war…"  Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche Hildapromenade
              3, 76133 Karlsruhe  Das Generallandesarchiv präsentiert vom 18.11.2015 bis 1.4.
              2016 die Ausstellung "Was damals Recht war… Soldaten
              und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht". Mehr als sieben Jahrzehnte
              nach Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert eine Ausstellung an
              die Verurteilten deutscher Kriegsgerichte. Sie öffnet den
              Blick auf den Unrechtscharakter der deutschen Militärjustiz.
              Zehntausende – deutsche Soldaten und Zivilisten aus nahezu
              ganz Europa – verloren ihr Leben durch die Urteile der Wehrmachtgerichte.
 Im April 1942 verurteilte ein deutsches Feldgericht in Russland
              den Soldaten H.W. zu einer Gefängnisstrafe wegen Wehrmittelbeschädigung
              und Dienstpflichtverletzung. Grund war ein eigenmächtiges
              Telefongespräch, durch das H.W. eine militärische Telefonleitung
              blockiert hatte. Er hatte von Judenerschießungen erfahren
              und konnte nicht glauben, dass das durch die höchsten Kommandostellen
              autorisiert war. Daher wollte er den Vorfall dort melden. Nach dem Krieg ließ H.W. sich in Karlsruhe nieder und stellte
              einen Antrag auf Haftentschädigung. Der Antrag wurde abgelehnt
              mit der Begründung, H.W. sei formal wegen eines rein militärischen
              Delikts verurteilt worden, nicht aus politischen Gründen.
              Mit diesem Urteil war H.W. kein Einzelfall. 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist in Karlsruhe, der „Residenz
              des Rechts“, eine Wanderausstellung zu sehen, die an die
              Menschen erinnert, denen durch deutsche Militärgerichte und
              Entschädigungsbehörden Unrecht geschehen ist. Erarbeitet
              wurde sie durch die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden
              Europas in Kooperation mit der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz,
              der Bundeszentrale für politische Bildung, der Gedenkstätte
              Deutscher Widerstand, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten
              und der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt/Gedenkstätte
              Roter Ochse Halle. Die Ausstellung wird um Exponate aus dem Generallandesarchiv Karlsruhe
              ergänzt. Begleitvorträge mit namhaften Vortragenden vertiefen
              das Thema. Zu der Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der in
              der Ausstellung erworben werden kann 18.11.2015 - 1.4.2016
              Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche Hildapromenade 3,
              76133 Karlsruhe
 Di - Do 8.30 - 17.30 h; Fr. 8.30 - 19 h
 Eintritt frei
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