| 24.5.16
             Kurpfälzisches Museum Heidelberg "Reiselust" (khm) Reisen ist kein modernes Phänomen. Mobilität gab
              es schon immer, auch wenn sich Reiseziele, Reiseanlässe und
              die Reisegeschwindigkeit änderten. Obwohl das Reisen mit Schwierigkeiten
              und Gefahren verbunden war, sind doch immer Menschen unterwegs
              gewesen: Pilger suchten das Seelenheil, Händler und Kaufleute
              tätigten Geschäfte, Kranke hofften auf Heilung in Badeorten.
              Das Wandern oder die Fahrt mit der Kutsche waren lange Zeit gängige
              Formen der Fortbewegung. Die Entwicklung des Eisenbahnnetzes und
              die ersten Dampfschiffe beförderten das Reiseaufkommen innerhalb
              weniger Jahrzehnte erheblich. Pionieren des modernen Tourismus
              waren die kommerziellen Reisebüros, die bereits vor und nach
              dem Ersten Weltkrieg überall in Europa florierten. Schließlich
              ermöglichte das Automobil ein hohes Maß an Mobilität.
              Individualreisen und mehrtätige Urlaubsreisen wurden zunehmend
              populär. Parallel zur wachsenden Lust am Reisen entwickelte
              sich eine Vielfalt an Reiseliteratur. 
 Die Ausstellung gibt Einblicke in die Geschichte des Reisens vom
                Mittelalter bis in die Moderne. Heidelberg als beliebtes Reiseziel
                steht dabei im Fokus. Zu sehen sind eine Vielzahl von historischen
                Dokumenten und Sammlungsstücken, die das Thema lebendig veranschaulichen.
                Dabei handelt es sich um Leihgaben von Museen in Straßburg,
                Berlin, Worms, Mannheim und Heidelberg. Unter den mehr als 170
                Exponaten sind außerdem Leihgaben aus Archiven, Bibliotheken
                und aus Privatbesitz zu sehen. Daneben werden Objekte aus den Sammlungen
                des Kurpfälzischen Museums und der Textilsammlung Max Berk
                gezeigt, u.a. Reisegepäck und –ausrüstung, Reiseführer,
                Andenken, Postkarten und historische Werbeplakate. Eine Isetta
                aus den 50er Jahren erinnert an die Reiselust der Nachkriegszeit.
                Ein Höhepunkt der Ausstellung ist eine eindrucksvolle Arbeit
                des zeitgenössischen Künstlers Stefan Strumbel zum
                Thema Heimat.  „Dies Heidelberg ist ein wundervoller Ort“, schwärmte
              einst der amerikanische Schriftsteller Henry Wadsworth Longfellow
              (1807-1882) in Erinnerung an seinen Aufenthalt am Neckar. Die Berichte
              von Reisenden aus vergangenen Zeiten trugen zum Bekanntheitsgrad
              der Stadt bei. Die Schlossruine und der Blick in die Landschaft
              gehören damals wie heute für die Besucher zu den konkurrenzlosen
              touristischen Höhepunkten. Bis in die Gegenwart fasziniert
              Heidelberg, der „Gasthof Deutschlands“, Gäste
              aus aller Welt.
 Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (Bild links), der auf
              120 Seiten die Ausstellung dokumentiert und nacherlebbar macht. "Reiselust"Vom Pilger zum Pauschaltourist
 Kurpfälzisches Museum Heidelberg
 Noch bis 12. Juni
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