| 28.12.15
               "Schrei
              nach Gerechtigkeit" - Leben am Mittelrhein am Vorabend der
              Reformation 
             Ausstellung im bischöflichen Dom- und
              Diözesanmuseum Mainz)            
             (ddm) Die Gerechtigkeit lit in grosser Not / die Wahrheit
                ist geschlagen dot. Mit diesen bitteren Worten beginnt die sog. „Gerechtigkeitsspirale“,
              die Inschrift einer 1510 in Kiedrich aufgestellten Kirchenbank,
              in der der Herrschaftsvertreter des Mainzer Erzbischofs Platz zu
              nehmen hatte. In einer Zeit, die geprägt war von Armut, Krankheit
              und der ständigen Furcht vor Hölle und Fegefeuer erhebt
              um 1500 die Bevölkerung am Mittelrhein verstärkten Anspruch
              auf Wohlstand sowie soziale und politische Selbstbestimmung. Auf
              diesen Ruf nach gesellschaftlicher und religiöser Gerechtigkeit
              antworten die Mainzer Erzbischöfe mit einer „Wirtschafts-
              und Bildungsoffensive“. Mit der Gründung der Mainzer
              Universität 1477 hält die humanistische Bildung Einzug
              und erfasst Laien und Kleriker gleichermaßen. In Kloster
              Eberbach entsteht das – für die Ausstellung in Teilen
              nachgebaute – größte Fass der Welt mit einem Fassungsvermögen
              von über 70.000 Litern. Ton wird zum wichtigsten Material
              der mittelrheinischen Skulptur. Unter Verwendung von Modeln entstehen
              erstmals auf moderne Weise seriell geformte Werke der Kleinkunst.   Durch
              diesen wirtschaftlichen Aufbruch entwickelt sich unter der „Regierung
              des Krummstabes“ eine der Innovativregionen des Reiches,
              die in der Sonderausstellung „Schrei nach Gerechtigkeit“ umfassend
              vorgestellt wird. Auf 2.000 qm beantworten ca. 220 hochkarätige,
              z.T. noch nie gezeigte Werke der Schatz- und Textilkunst, der Buch-
              und Tafelmalerei sowie der Skulptur die Frage nach den Lebensverhältnissen
            am Vorabend der Reformation am Mittelrhein.
 Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum MainzNoch bis 17. Januar 2016
 Protagonist der Zeit: Kurfürst-Erzbischof Albrecht von Brandenburg,
              porträtiert als hl. MartinSimon Frank, Mainz, 1543
 Öl/Lindenholz, 68 x 56,5 cm
 © 
              Mainz, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum
 Mainz / Schermuly
        Ablassurkunde der Mainzer              Sebastiansbruderschaft.
               Ausfertigung Rom, 25. September 1484
 Malereien Mainz, um 1484/85. 
              Pergament, Miniaturmalerei mit Gold,              51,2 x 81,4 cm,
               unten Umbug 8 cm, sieben
 Siegelkapseln (Siegel verloren)
 © 
              Mainz, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum        
              Mainz
  Teufel
              mit Seele Teil der Kreuzigungsgruppe vom Friedhof              St. Ignaz,
              Mainz
 wohl Peter Schro, Mainz, 1519
 Sandstein, Tuff, Fassung, 45 x 33,5 cm
 © 
              Mainz, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum        
               Mainz
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