| 4.11.14            
             Im Netzwerk Museen des Dreiländerecks:
                             Krieg Spielen - eine Ausstellung in Baden-Baden              „Krieg spielen“ – 100 Jahre nach Ausbruch des
              Ersten Weltkrieges fragt  die Ausstellung mit Kinderspielzeug
              und Familienfotografien aus der Kaiserzeit  nach der alltäglichen,
              spielerischen Gewöhnung
              an Feindbilder und Obrigkeitskult. Die Katastrophe hatte ihre
              Vorbedingungen, und die waren alles andere als Kinderspiel.  Verbandplatz Nr. 771, 1905. Bleifiguren des Herstellers Gustav
              Heyde, Dresden. Privatsammlung Baden-Baden
 Mehr als dem bösen Bildfaszinosum des Krieges widmen
                sich Ausstellung und Katalog der heilen und bewohnbaren Welt, die
                im Krieg unterging. Lebendig wird das damalige Leben in idyllisch
                anmutenden Städten, Gartenlauben, behaglichen Wohnungen und
                bei Familienfesten auf den historischen Fotografien von Caspar,
                Wilhelm und Robert Martin Eltner aus der Sammlung Simone Demandt.
                Die bisher unveröffentlichten Motive zeigen eine eigenartige,
                kindliche Heiterkeit vor dem nahen Abgrund des Ersten Weltkrieges.  Das drohende Unheil wird in diesen Fotografien vor 1914 zwar inszeniert,
                aber von den Beteiligten vor und hinter der Kamera nicht ernst
                genommen. Das vermeintliche Wahrheitsmedium Fotografie verführt
                die Erwachsenen zur kindlich magischen Fiktionalisierung der technischen
                und militärischen Realitäten. Diese gespenstische Ambivalenz
                macht die Aufnahmen aus scheinbar rein privater Perspektive zu
                historischen Dokumenten einer epochalen Illusion. MUSEUM LA8, Baden-Baden20.9.2014 - 1.3.2015
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