| 19.6.13
                           Von Sonnenblum, Honigbaum und Liebesapfel Sonderausstellung zum "Hortus Eystettensis" auf der Willibaldsburg
                in Eichstätt                 Vor 400 Jahren
                  erschien das berühmteste botanische Kupferstichwerk der
                  Neuzeit. Auf 367 großformatigen Bildtafeln sind darin über
                  1000 unterschiedliche Pflanzenarten und -sorten festgehalten.
                  Die faszinierende Geschichte ihrer Herkunft, Sammlung und bildlichen
                  Dokumentation zeigt bis zum 13. Oktober 2013 eine  Sonderausstellung
                  der Gärtenabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung
                  auf der  Willibaldsburg in Eichstätt. Was verbindet Kartoffel und Sonnenblume, was ist ein Honigbaum,
                  und wie kommt der Liebesapfel zu seinem Namen? Diese ungewöhnlichen
                  Fragen wurden bei der Eröffnung der Ausstellung vom Präsidenten der Bayerischen Schlösserverwaltung,
                  Bernd Schreiber, beantwortet: "Die Ausstellung auf der
                  Willibaldsburg zeigt wie heute alltägliche Nutzpflanzen
                  im späten 16. Jahrhundert als Raritäten Eingang in
                  den Garten des Eichstätter Fürstbischofs Conrad von
                  Gemmingen fanden. Seine in Eichstätt angelegte, heute
                  verlorene Pflanzensammlung, die der Nürnberger Botaniker
                  Basilius Besler 1613 in Kupferstichen verewigte, nahm Gewächse
                  aller vier damals bekannten Kontinente auf." Eingang in den Eichstätter Garten und seine bildliche
                  Wiedergabe fand so nicht nur die heute schnöde Kartoffel,
                  sondern auch die Sonnenblume und die als Liebes- oder Paradiesapfel
                  bezeichnete Tomate. Portugiesische und spanische Seeleute führten
                  die amerikanischen Gewächse im 16. Jahrhundert nach Europa
                  ein, wo man sie zunächst im fürstlichen Garten als
                  Zierpflanzen kultivierte. Am authentischen Schauplatz informiert die Sonderschau ebenso über
                  Schöpfer und Initiatoren der Pflanzensammlung wie über
                  Geschichte und Herkunft der aufgezeichneten Pflanzenarten.
                  Ihr Aussehen vermitteln nicht nur Reproduktionen der historischen
                  Kupferstiche, sondern auch botanische Anschauungsobjekte.  Bastionsgarten
                  auf der Willibaldsburg bei Eichstätt. Beide Bilder © Bayerische
                  Schlösserverwaltung
 So können Samen von Pflanzen aus Afrika, Asien und Amerika
                  mit einer Lupe genau betrachtet werden. Der getrocknete Blütenstängel
                  der 2012 im Ansbacher Hofgarten von den Gärtnern der Bayerischen
                  Schlösserverwaltung zum Blühen gebrachten Agave demonstriert
                  das reale Erscheinungsbild der im 16. Jahrhundert aufgrund
                  ihres süßen Saftes als Honigbaum geschätzten
                  Pflanze. Rund um die Sonderausstellung wird in Kooperation mit der
                  Tourist-Information Eichstätt, dem Historischen Verein
                  Eichstätt e.V. und der Universitätsbibliothek Eichstätt
                  ein umfangreiches Rahmenprogramm für Kinder und Erwachsene
                  angeboten. Ins Führungsprogramm einbezogen ist der interner
                  Link Bastionsgarten auf der Willibaldsburg. In dem vor 15 Jahren
                  von der Bayerischen Schlösserverwaltung auf der Schmiedebastion
                  der Willibaldsburg neu angelegte Schaugarten wird ein großer
                  Teil der im "Hortus Eystettensis" abgebildeten Nutz-
                  und Zierpflanzen kultiviert. Der ursprüngliche von Fürstbischof Johann Conrad
                  von Gemmingen (1561-1612) durch die Nürnberger Botaniker
                  Joachim Camerarius (1534-1598) und Basilius Besler (1561-1629)
                  rund um die Willibaldsburg angelegte botanische Garten ging
                  bereits im 18. Jahrhundert verloren. Von Sonnenblum, Honigbaum und Liebesapfel – 400
                  Jahre Hortus Eystettensis Sonderausstellung auf der Willibaldsburg in Eichstätt9. Mai bis 13. Oktober 2013
 Willibaldsburg EichstättBurgstraße 19, 85072 Eichstätt
 Telefon (0 84 21) 47 30
 Öffnungszeiten:Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr
 Eintritt:4,50 Euro / 3,50 Euro (ermäßigt),
 Kinder unter 18 Jahren frei
 Im Eintrittspreis enthalten sind der Besuch des Juramuseums
                  und des Museums für Ur- und Frühgeschichte sowie
                  der Besuch der Sonderausstellung des Historischen Vereins Eichstätt
                  e.V. Nähere Informationen:Schloss- und Gartenverwaltung Ansbach
 Telefon (09 81) 95 38 39-0,
  sgvansbach@bsv.bayern.de 
  www.willibaldsburg.de |