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                     Das Linden-Museum Stuttgart zeigt von 29. November 2007 
                      bis 27. April 2008 die Sonderausstellung "Von Kapstadt 
                      bis Windhuk: Hottentotten. oder Khoekhoen? Die Rehabilitierung 
                      einer Völkergruppe" 
                      Südafrika und Namibia - zwei Länder, die Sehnsucht und 
                      viele Assoziationen wecken. Eine davon ist der Aufstieg 
                      und Niedergang der deutschen Kolonialherrschaft in Deutsch-Südwest- 
                      Afrika. Seit Ende der 1960er Jahre wird Deutschlands koloniale 
                      Vergangenheit mit kontinuierlichem Interesse wissenschaftlich 
                      aufgearbeitet, so auch im Linden-Museum Stuttgart.
                     Die in Deutschland als "Hottentotten" bekannte 
                      Völkergruppe der Khoekhoen (sprich: Koikoin) lebt in Namibia 
                      und Südafrika. Die Ausstellung zeigt Geschichte, Leben und 
                      Alltag der Khoekhoen seit dem 17. Jahrhundert ü ber die 
                      Zeit der niederländischen und deutschen Kolonisation bis 
                      heute. Sie erinnert damit an die Niederlage der Khoekhoen 
                      Namibias (Groß-Nama) in ihrem Freiheitskrieg 1903- 08 gegen 
                      die deutsche Kolonialherrschaft. Die deutsche .Schutztruppe. 
                      inhaftierte die meisten Nama in Konzentrationslagern, in 
                      denen auch Kinder Zwangsarbeit verrichten mussten. In diesen 
                      Lagern herrschten schlechte klimatische, wohnliche und hygienische 
                      Bedingungen, die - gepaart mit Mangelernährung - zu meist 
                      tödlichen Erkrankungen führten. Gemäß der UN-Konvention 
                      von 1948 werden diese Handlungen heute als Völkermord eingestuft, 
                      ähnlich dem an den Herero. Historiker schätzen, dass über 
                      die Hälfte der damals etwa 20.000 Nama ums Leben kam. 
                     Die Ausstellung stellt die Khoekhoen jedoch nicht nur als 
                      Verfolgte dar, sondern zeigt ihre bemerkenswerten kulturellen 
                      Leistungen, die sie in ihrer über 2000-jährigen Geschichte 
                      vollbracht haben. Traditionelle Behausungen, Musikinstrumente, 
                      kunstvoll gearbeiteter Perlenschmuck, aber auch farbenprächtige 
                      Patchwork-Stoffe aus heutiger Zeit geben einen Einblick 
                      in die Lebensweise der Nama.
                     Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Eintritt: 
                      . 7,-/5,- |