|  Rebenhacken am Kaiserstuhl.
 In vielen Lagen herrschte bis in die 1950er Jahre noch die Aufzucht am
        einzelnen Rebpfahl vor. Dies bedeutete einen enormen Holzverbrauch.
  Viele Sorten wurden noch wesentlich niedriger gezogen als heute, auch
          wenn, wie im Hintergrund sichtbar, schon die Reihenanpflanzung eingeführt
          war.
  Die Kultur der Rebstöcke am Draht ist auch hier bereits eingeführt,
        die Höhe der Rebstöcke wird an der Weinbergarbeiterin deutlich.
 In der Bildbetitelung wird die romantische, fast schon ideologische Verbrämung
        deutlich: "Immer und immer wieder werden die mit prallen goldgelben
        Trauben sich rasch füllenden Eimer in die Tragebutten von flinken fröhlichen
        Winzeinnen entleert." (Satzbau original)
  Bei der Lese werden die Trauben bereits im Weinberg gemahlen und in große
        Maischebottiche gefüllt. Zwei Tragebütten stehen rechts abgelegt.
        Quellenkritisch muss gefragt werden, ob nicht nur für den Fotografen
        die Trauben aus der Tragebütte in den Eimer umgefüllt wurden,
        damit der in die Mühle entleert werden konnte.
  Pferdefuhrwerk mit Maischefass, Maischebottich und Handmühle. Auf
        dem Wagen ein Weinbergarbeiter mit Tragebütte.
  Umfüllen
              der gemahlenen Trauben aus dem Maischebottich mit Eimern in das
              Maischefass. Im Unterschied zu den Bildern oben ist hier das Handrad
              zum Betätigen der Traubenmühle zu sehen. Zum Umfüllen
              waren zwei Arbeitskräfte nötig. Vermutlich war auch der
              Umfüllvorgang mit Verlust an Maische durch Abtropfen verbunden.
 Alle Bilder: 1930er JahreBild 1: Foto Hermann Fuß, Freiburg
 Bilder 2-5: Reichsbahn-Archiv, Foto: Dr. W. Burger
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