|  Die von der Stadt Straßburg gegen ihren bischöflichen
                      Stadtherrn am 8. März 1262 ausgetragene Schlacht von
                      Hausbergen begründete die Unabhängigkeit der
                      Stadt, die bis zur Französischen Revolution 1789 gewahrt
                      blieb, zunächst als Mitglied des Deutschen Reiches,
                    dann, nach 1681, im Rahmen des Königreichs Frankreich.
 Dieser militärische Sieg ist ein singuläres
                      wie einschneidendes Ereignis. Zum ersten Mal nördlich
                      der Alpen besiegte ein Heer aus Handwerkern und Bürgern
                      ein Ritterheer. Die Niederlage des Bischofs Walther von
                      Geroldseck gegen die Stadt Straßburg und ihre Verbündeten
                      markiert das Aufkommen einer dauerhaften Ordnung auf beiden
                      Ufern des Rheins und bereitet den Weg für Rudolf von
                      Habsburg, mit dem das Interregnum 1273 ein Ende fand. Der 2012 gefeierte 750. Jahrestag ist die Gelegenheit
                      zu einer wissenschaftlichen Begegnung, die sowohl das bereits
                      Erarbeitete präsentiert als auch den Blick in neue
                      Richtungen lenkt. Von dieser Schlacht ausgehend, die eine
                      erneute Beschäftigung verdient, können die Quellen
                      auf verschiedenste Weise befragt und durch die Fortschritte
                      in benachbarten Disziplinen wie Archäologie und Kunstgeschichte
                      ergänzt werden.Die Problematik des Themas liegt in der politischen Emanzipation
                      und, weiter gefasst, in der Ausprägung von Macht in
                      den mittelalterlichen Städten. Straßburg kann
                      hier als beispielhaft gelten durch seine geografische Lage
                      und seine Geschichte im Schnittpunkt deutscher und französischer
                      Politik.
 Das Kolloquium setzt auf Syergieeffekte zwischen der Universität
                      Strasbourg, dem Alemannischen Institut der Universität
                      Freiburg und den Kulturinstituten des Elsass. Es bildet
                      einen wichtigen Schritt in Richtung auf das Thema « Stadt
                      und Freiheit » im mittelalterlichen Europa.
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