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                      archäologische Funde aus NRW im Römisch-Germanischen Museum 
                      Köln Täglich 
                      finden Archäologen und Paläontologen bei Ausgrabungen in 
                      Nordrhein-Westfalen, einer einzigartigen Kulturlandschaft 
                      in Mitteleuropa, bedeutende Zeugnisse unserer Vergangenheit. 
                      Überall stoßen sie auf Spuren der Tier- und Pflanzenwelt, 
                      die zum Teil Millionen Jahre alt sind, und Zeugnisse des 
                      Menschen, die bis in die Zeit des Neandertalers zurückreichen. 
                      Oft ist es ein Wettlauf mit der Zeit, die Bodendenkmäler 
                      mit engagierten Rettungsaktionen vor der Zerstörung zu bewahren. 
                      Zum vierten Mal zeigt das Römisch-Germanische Museum einen 
                      Überblick über herausragende Funde und Forschungsergebnisse 
                      in Nordrhein-Westfalen von der Urgeschichte bis zur Neuzeit. 
                      Die Wissenschaftler der Bodendenkmalpflegeämter präsentieren 
                      ihre Aufsehen erregenden Entdeckungen aus den Jahren 2000 
                      bis 2005. Die Ausstellung zeichnet ein faszinierendes Bild 
                      des kulturellen und wirtschaftlichen Wandels von der steinzeitlichen 
                      Flintproduktion über urbane Luxusgüter der Römerzeit bis 
                      zu mittelalterlichen Handwerkermärkten und neuzeitlichen 
                      Siedlungsfunden aus der jüngsten Vergangenheit.
 Das Spektrum der Exponate aus der Frühgeschichte beginnt 
                      bei einem circa 320 Millionen Jahre alten versteinerten 
                      Einhornhai aus Hagen-Vorhalle. Im Wiehengebirge fanden Paläontologen 
                      Fußabdrücke eines riesigen Raubsauriers aus der Unterkreide 
                      (die Zeit vor 155 Millionen Jahren). Ebenfalls aus der Unterkreide 
                      stammen die 130 Millionen Jahre alten Knochenfunde aus Balve-Beckum. 
                      Dort stieß man auf Tausende kleiner Knochen von großen Raub- 
                      und Flugsauriern. Zahlreiche Steingeräte aus Salzkotten-Oberntudorf 
                      führen zurück in die Menschheitsgeschichte vor 60.000 Jahren: 
                      zum Neandertaler und zu den Tieren seiner Zeit. Wiederum 
                      im sauerländischen Balve kamen in einer großen Höhle Knochen 
                      von Wollnashorn, Rentier, Bison und Riesenhirsch ans Tageslicht. 
                      In römischer Zeit entstanden reiche Grabbeigaben: ein Amor, 
                      gefertigt aus Bernstein von der Ostsee mit einem Spiegelchen 
                      auf dem Rücken, farbenprächtige Gläser, Messer aus Elfenbein, 
                      kostbare Schmucksteine und umfangreiches Tafelgeschirr.
 Zu den jüngeren Funden zählen die Beigaben der sensationell 
                      reich ausgestatteten fränkischen Gräber in Inden-Altdorf 
                      und Hürth-Efferen aus dem 7. Jahrhundert. In Höxter entsorgte 
                      man im 12. Jahrhundert alles, was nicht mehr gebraucht wurde, 
                      in einer Kloake. Oder es fiel ungewollt hinein – wie etwa 
                      gezinkte Falschspielerwürfel! Seltene venezianische Gläser 
                      aus einem Bürgerhaus in Paderborn aus dem 17. Jahrhundert 
                      oder Koch- und Trinkgeschirr von Nonnen aus dem Kloster 
                      Gravenhorst spiegeln in eindrucksvoller Weise die sozialen 
                      Verhältnisse in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen 
                      Gesellschaft wieder.
 Die über 1.500 neuen Funde mit einer großen Bandbreite in 
                      Alter und Funktion sind sowohl eine Momentaufnahme und als 
                      auch eine Leistungsschau der archäologischen Bodendenkmalpflege 
                      in Nordrhein-Westfalen. Die Ausstellung lebt von ihrer Aktualität: 
                      Eine Vitrine im Foyer des Museums zeigt die jeweils aktuellsten 
                      Fundstücke, die noch während der Ausstellung ausgegraben 
                      werden.
 Ein 
                      umfangreiches Begleitprogramm steht im Internet unter www.museenkoeln.de 
                      unter dem Stichwort Römisch-Germanisches Museum zum Download 
                      bereit und ist ab Anfang März in gedruckter Form an der 
                      Kasse des Museums erhältlich. Öffnungszeiten: täglich außer montags 10 bis 17 Uhr, mittwochs 
                      10 bis 20 Uhr.
 Eintrittspreise (Kombiticket Sonder- und Dauerausstellung): 
                      sechs Euro, ermäßigt 3,50 Euro, Schüler im Klassenverband: 
                      2,50 Euro.
 Römisch-Germanisches Museum der Stadt Köln, Roncalliplatz 
                      4, 50667 Köln,
 Telefon: (0221) 221-24590 oder 24388.
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