| Der 
                      Römerschatz aus dem Rhein 11. Juni - 10. Dezember 2006
 Historisches Museum der Pfalz. Speyer
 Im 
                      Sommer nächsten Jahres hält das Historische Museum der Pfalz 
                      eine besondere Präsentation für alle Liebhaber der römischen 
                      Kultur bereit. Der spektakuläre Hortfund von Neupotz aus 
                      dem rheinland-pfälzischen Germersheim, Anfang der 1980er 
                      Jahre beim Kiesabbau im Altrhein bei Neupotz entdeckt, ist 
                      der größte römerzeitliche Metallfund in Europa. Vor nahezu 2000 Jahren auf der Flucht vor der römischen 
                      Flotte in den Fluten des Rheines versenkt, stammen die über 
                      1000 Exponate hauptsächlich aus dem 3. Jahrhundert nach 
                      Christus. In dieser Zeit stürzte das Römische Reich in eine 
                      schwere Krise. Germanen bedrohten die Reichsgrenze in den 
                      nordwestlichen Provinzen und die Alamannen überwanden in 
                      der zweiten Hälfte des 3. Jahrhundert nach Christus den 
                      Limes, der heute bei der UNESCO für die Liste der Weltkulturerbestätten 
                      angemeldet ist.
 Die Germanen, Alamannen und auch Franken plünderten zahlreiche 
                      Gebiete, deren genauere Lokalisierung nun durch den Hortfund 
                      von Neupotz ermöglicht wird.
 Die 
                      Objekte, hauptsächlich Metallgefäße und Eisengerät, weisen 
                      meist einen hervorragenden Erhaltungszustand auf und wurden 
                      zudem aufwändig restauriert. Sakralgerät, Waffen, Bootszubehör 
                      und Alltagsgeräte wie Koch- und Tafelgeschirr, aber auch 
                      Werkzeuge und landwirtschaftliches Zubehör gewähren einen 
                      einmaligen Einblick in die Welt der provinzialen römischen 
                      Bevölkerungsschichten. Besondere Exponate sind u.a. ein 
                      Silberspiegel mit Medaillon, ein Bronzekrug, dessen Henkel 
                      eine Minerva-Darstelllung ziert sowie ein Löwenkopfwasserspeier. 
                      Teile eines römischen Transportwagens ermöglichen außerdem 
                      ein detailliertes Originalbild dieser Gattung, die man bisher 
                      nur aus Relief- und Mosaikdarstellungen kannte. Ergänzt 
                      durch Zusatzobjekte, teilweise auch Leihgaben anderer Museen, 
                      entsteht so ein umfassendes Bild, das auch den historischen 
                      Hintergrund der Entstehung des Fundes vermittelt.  Der 
                      gesamte Hortfund aus Neupotz wurde dem Historischen Museum 
                      der Pfalz als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.  |