| Der Fortschritt ist unaufhaltsam Die 50er Jahre waren das Jahrzehnt des Aufbruchs. Das
                      Wirtschaftswunder begann, größere Schichten der Bevölkerung
                      zu erreichen, die Vollbeschäftigung winkte - und gegen
                      Ende des Jahrzehnts standen die ersten "Gastarbeiter" auf
                      deutschen Bahnhöfen. Technik hielt Einzug in die deutschen Haushalte. Wo die
                      Eltern noch mit echten Eisschränken hantierten (wo der
                      Eismann nicht die Tiefkühlkost brachte, sondern große Eisstangen),
                      setzte die Hausfrau jetzt auf die neuesten Geräte von Bosch
                      und AEG. Der Name "Eisschrank" blieb allerdings noch eine
                      ganze Weile - und die Geräte auch. Sie waren unverwüstlich,
                      hielten geradezu gefährlich ewig und wurden hin und wieder
                      erst entsorgt, wenn die Wohnung aufgelöst wurde. Als Design-Modelle
                      im Retro-Look sind sie heute wieder in.  
 Auch die Motorisierung trat ihren (Pyrrhus-)Siegeszug
                      an. Das wetterabhängige Motorrad (wer kennt heute schon
                      noch die Abkürzung Krad?) wurde bald abgelöst von Kleinstwagen
                      wie dem Goggomobil (dem "Plastikbomber"), der BWM Isetta
                      (mit Einstieg vorne), dem Messerschmidt Kabinenroller oder
                      dem Lloyd Alexander (besonders komfortabel in der TS-Version).
                      Ein wesentlicher Fortschritt im Design war es, als der
                      VW Käfer mit durchgehener Heckscheibe auf den Markt kam
                      - und ein wichtiger Beitrag ur Verkehrssicherheit war es,
                      als die Winker (auch beim VW) durch Blinklichter ersetzt
                      wurden.  Im Bild: Goggomobil eines privaten Sammlers
 Die Schaufenster hatten sich schon mit der Währungsreform
                      1948 wieder gefüllt. In den 1950ern war die Einkaufswelt
                      noch in Ordnung, alteingesesene Familienunternehmen beherrschten
                      neben aufstrebenden Neugründungen die Straßenzeilen, nur
                      in den Großstädten spielten Kaufhäuser wie Hertie, Karstadt
                      oder Anker eine Rolle.  Schaufenster sind auch das Leitmotiv der Ausstellung.
                      Sie präsentieren, in Anlehnung an alte Karlsruher Geschäfte,
                      ihre Waren dem Museumsbesucher. 
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