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               Zum ersten 
                Mal überhaupt zeigt das Schweizer Landesmuseum Zürich den Kernbestand 
                seines Silberschatzes im Ausland. Diese Kostbarkeiten und Raritäten 
                dokumentieren die schweizerische Silberschmiedekunst der vergangenen 
                sieben Jahrhunderte schlechthin. Die über 200 Objekte geben einen 
                Einblick in die Silberkultur eines Landes, das im kulturellen 
                Einflussbereich Deutschlands und Frankreichs liegend, für kirchliche 
                und städtisch-bürgerliche Repräsentation Außerordentliches schuf. 
                Besonders das städtische Bürgertum mit seinen bedeutenden "staatstragenden" 
                Zünften, Gesellschaften und Vereinen war und ist seit Jahrhunderten 
                Auftraggeber spezieller Werke, die im Vergleich zur Silberschmiedekunst 
                des übrigen Europa oft singuläre Positionen einnehmen.
               
               Neben diesem 
                "offiziellen Silber" haben sich herausragende Objekte für den 
                privaten Lebensbereich - für Schaubuffet und Tafel - aus dem 16.- 
                18. Jahrhundert erhalten. Sie zeugen allesamt von dem hohen technischen 
                Standard der Silberschmiedemeister, den Präferenzen für bestimmte 
                Typen wie auch für die Herausbildung spezifischer regionaler Bildthemen 
                als Dekor. Mit dem Einzug der französischen Tafelkultur und der 
                wachsenden Bedeutung von Kaffee und Tee werden in den kulturell 
                unterschiedlich geprägten Städten der Schweiz charakteristische 
                Sonderformen entwickelt.
               
               Im 19. Jahrhundert 
                hält auch in die Schweiz das seriell und maschinell gefertigte 
                Silber seinen Einzug, Form und Dekor werden nun internationaler 
                - dennoch erweist sich die über Jahrhunderte herausgebildete Silberkultur 
                der Schweiz als Basis für ein ausgeprägtes Form- und Qualitätsbewusstsein. 
                So entstehen besonders am Ende des 19. Jahrhunderts wie auch immer 
                wieder noch im 20. Jahrhundert individuelle Auftragsarbeiten von 
                hohem künstlerischem Wert. Teils verweisen sie stilistisch auf 
                das Formenrepertoire vergangener Zeiten, teils spiegeln sie den 
                Zeitgeist der Moderne.
               
               Die Ausstellung 
                wandert anschließend durch mehrere europäische Städte.
               
               Es erscheint 
                ein zweisprachiger Katalog (deutsch/französisch).
                
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