| GeschichteIstanbul: Machtzentrum und Brücke zwischen Ost und West Nach der Eroberung durch die Ottomanen im Jahre 1453 wurde 
                      Istanbul zum Machtzentrum des mächtigen osmanischen Reiches. 
                      Die Stadt wuchs wieder rasch, die Stadtmauern wurden repariert 
                      und neue Häuser, Moscheen, Schulen und Krankenhäuser entstanden. 
                      Auf der Landzunge, die das Marmarameer vom Goldenen Horn 
                      trennt, wurde auf den Überresten der einstigen byzantinischen 
                      Akropolis der neue ("Topkapi"-) Palast errichtet. Er blieb 
                      bis ins 19. Jahrhundert hinein die Residenz der osmanischen 
                      Sultane samt Hofstaat. Außerdem sorgten die Sultane dafür, 
                      dass wichtige öffentliche Einrichtungen gebaut wurden, die 
                      die Stadt brauchte: der (auch heute noch existierende) Große 
                      Basar, Badehäuser und Läden. In der Stadt lebten Muslime, Griechen, Juden, Armenier 
                      und Zigeuners. Am gegenüber liegenden Ufer wohnten die Europäer 
                      in der ehemaligen genuesischen Festung Galata. Nach Schätzungen 
                      europäischer Beobachter zählte die Stadt um 1600 über eine 
                      Million Einwohner. Die Janitscharen und das Hofpersonal 
                      bildeten einen beträchtlichen Bevölkerungsanteil. Ihre Zahl 
                      wuchs von 13.000 im Jahre 1475 auf 100.000 (!) im Jahre 
                      1669. Istanbul hatte die Struktur einer islamischen Stadt. Typisch 
                      dafür ist die Einteilung in viele Viertel (mahalles), die 
                      jeweils eine Moschee umgeben. Die drei großen zentralen 
                      Moscheen (die Aya Sofya, die Süleymaniye und die Blaue Moschee) 
                      waren nicht nur Mittelpunkt eines Viertels, sondern hatten 
                      zeremonielle Funktion und prägten damals wie heute die städtische 
                      Silhouette. Andere wichtige Punkte der Stadt waren die Badehäuser, 
                      Mausoleen, Schulen und die Klöster der Derwische. 1871 besaß 
                      Istanbul 284 islamische Viertel, 24 griechische, 14 armenische 
                      und 19 jüdische. |