| Das Kloster Lichtenthal im Tal der Oos nahe Baden-Baden 
                      ist für Baden von ganz besonderer landesgeschichtlicher 
                      Bedeutung. Es wurde 1243 von der badischen Markgräfin 
                      Irmengard, einer Enkelin des Welfen Heinrichs des Löwen, 
                      gegründet und diente über zwei Jahrhunderte, bis 1372, 
                      als Grablege des badischen Hauses. 1669-1771 wurden die 
                      Herzen der Markgrafen, die in der Stiftskirche in Baden-Baden 
                      beigesetzt waren, hier bestattet.Dank reicher Stiftungen für eine gesicherte materielle Existenz 
                      waren günstige Voraussetzungen für die weitere Entwicklung 
                      der Zisterzienserinnengemeinschaft geschaffen. Die Verbindung 
                      zum Hause Baden, das auch einige bedeutende Äbtissinnen 
                      stellte, blieb immer sehr eng, besonders als in der Zeit 
                      der Landesteilung das Haus Baden-Baden katholisch geblieben 
                      war. 1802 wurden die Besitzungen des Klosters vom badischen 
                      Staat eingezogen, das Kloster selbst blieb jedoch bestehe.
 Dank seiner Kontinuität über 750 Jahre besitzt Lichtenthal 
                      einen einzigartigen kulturgeschichtlichen Sammlungsbesitz, 
                      wie ihn kaum ein anderes Kloster und schon gar keines im 
                      süddeutschen Raum sonst vorweisen kann. Zeugnisse frauenklösterlicher 
                      Frömmigkeit und des Alltagslebens der Nonnen sind hier vom 
                      späten Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert in einer großen 
                      Fülle erhalten.  Die Fürstenkapelle, Grablege der Markgrafen, wurde 
                      1288 erbaut, die übrigen Konventsgebäude wurden 
                      1728 von Peter Thumb erneuert. |