|  Franz-Karl 
                      Freiherr von Linden: Die Zisterzienser in Europa. Reise zu den schönsten Stätten mittelalterlicher Klosterkultur.
 Stuttgart, Zürich: Belser, 1997.
  Die 850-Jahr-Feier von Maulbronn liegt hinter uns, die 
                      900-Jahr-Feier des ganzen Zisterzienserordens vor uns. 1198 
                      gründete in Burgund Robert von Molesmes den Reformorden 
                      als Antwort auf die von ihm beobachtete Laxheit im Benediktinerorden. 
                      716 Tochtergründungen gingen von dem Kloster Citeaux aus, 
                      nach dem der Orden seinen Namen hat, die Mehrzahl noch im 
                      12. Jahrhundert gegründet, die meisten in Frankreich.   Fontenay eröffnet den Reigen der fotogenen Ansichten aus 
                      der mittelalterlichen Architektur der Reformklöster, das 
                      berühmteste der noch recht gut erhaltenen Klöster, die in 
                      ihrer Architektur die Rückkehr zu den Grundregeln von benediktinischer 
                      Armut und Einfachheit widerspiegeln. 30 Klöster sind es 
                      insgesamt, die in hervorragenden Fotografien vorgestellt 
                      werden, darunter natürlich Maulbronn und Bebenhausen, Salem 
                      und Eberbach im Südwesten, Chorin und Doberan im Nordosten 
                      Deutschlands. 30 Klöster, von Alcobaça im Portugal bis Zwettl 
                      in Österreich, von Fossanova in Latium bis Melrose Abbey 
                      in Schottland. Zeugnisse einer gesamt-europäischen Bau- 
                      und Klosterkultur, wie sie nur noch selten erreicht wurde. 
                      4 bis 6 Seiten mit großformatigen Abbildungen sind jedem 
                      der Klöster gewidmet, der Band wird abgeschlossen durch 
                      einen Aufsatz über den berühmtesten der Zisterzienser, Bernhard 
                      von Clairvaux, und über den Zisterzienserorden selbst und 
                      schließlich mit einem lexikalischen Überblick über die 50 
                      bedeutendsten Klosteranlagen des Ordens. Der Heimatfreund 
                      dürfte sich wundern, daß Herrenalb, das in zwei Jahren sein 
                      Jubiläum feiert, nach Südwürttemberg eingeordnet wurde - 
                      aber Westwürttemberg ist eben kein feststehender Begriff. 
                      Den Abschluß macht ein "Bildregister", mit dessen 
                      Hilfe Begriffe wie Backsteingotik, Dreipaß oder Skriptorium 
                      im Bildteil nachgeschlagen werden können.   Insgesamt ein gut ausgestatteter, sorgfältig fotografierter 
                      Bildband mit Erläuterungen, die den Leser nicht erdrücken, 
                      sondern informieren.  |