|  Haus Cajeth, Haspelgasse 12 
  1735 durch den kurpfälzischen Münzwart Anton
                  Cajeth errichtet, sein Garten erstreckte sich ursprünglich
                  bis zur Haspelgasse. Einzigartig in Heidelberg sind die
                  beiden das Portal flankierenden Hermen.  Das zweigeschossige Gebäude hat sieben Achsen, von
                  denen die mittlere durch das Portal betont wird. Ein kräftiger
                  Sims, den das Portal mit seinem Aufbau durchbricht, schafft
                  horizontale Gliederung zwischen den Stockwerken. Das Mansarddach
                  setzt in seinen Gauben die Achsenreihung fort.  Die beiden Kanten der Fassade sind durch flache, auf
                  der Fläche ornamentierte Stuckpilaster mit ionischen Kapitellen
                  betont, in deren Voluten mit Bändern Rosenbukette
                  eingehängt sind. Die profilierten Fenstergewände
                  tragen nicht weiter ausgebildete Schlusssteine.Das Portal wird durch zwei Hermen flankiert, deren Gesichter
                  in übersteigertem Pathos Schmerz und Erschöpfung
                  ausdrücken. Sie machen einen – nur undifferenzierten – Bezug
                  des Auftraggebers zur Kunst der klassischen Antike deutlich
                  und werden, ohne direkten Beleg, der Arbeit des kurpfälzischen
                  Hofbildhauers Paul Egell zugeschrieben. Ebenfalls ohne
                  Beleg, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit behaftet ist
                  die Zuschreibung der Gesamtarchitektur zum Werk des kurfürstlichen
                  Hofbaumeisters Alessandro Galli da Bibiena.
  Die Rückseite des Hauses wird durch einen barocken
                  Südflügel ergänzt, von dem das Erdgeschoss
                  erhalten ist.
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