|  Unter dem reichhaltigen Fundmaterial befand sich auch eine eiserne 
                Geldkassette, die im Zuge der Plünderungen aufgebrochen und später, 
                da nun unbrauchbar, in dem aufgegebenen Latrinenschacht „entsorgt“ 
                worden war. Die Musketenkugeln, mit denen die Kassette beschossen 
                wurde stecken heute noch in ihrer Wand. Ebenfalls gefunden wurde 
                ein Vorderladergewehr, das wie alle Fundstücke mit dicken 
                Agglomeratschichten verkrustet war, in denen auch Glasscherben 
                und Ziegelbruch steckten.
 
  Im 
                Röntgenbild zeigt sich der Radschloss-mechanismus des Gewehrs, 
                das heute noch gespannt und mit drei Kugeln geladen ist. Das Gewehr 
                war In mehrere Teile zerbrochen, konnte aber zu einer Länge von 
                noch 57,5 cm zusammengesetzt werden. Insgesamt errechnet sich 
                eine Länge von 114,0 cm; der Lauf allein betrug 76,0 cm. Das Laufkaliber 
                liegt bei 13 bis 16 mm, das Kugelkaliber 1-2 mm darunter. Es handelt 
                sich also nicht um die bei der Infanterie gebräuchliche schwere 
                Muskete, die nur mit Stützgabel bedient werden konnte, sondern 
                um eine kurze, leichte Radschlosspistole, die Arkebuse. Renate 
                Ludwig, Barbara Cüppers
 
 |