| Lebensfäden - Die Nadelkunst der Clementine von Münchhausen
                    (1849-1913) Eine Sonderausstellung zum 30jährigen Bestehen der Textilsammlung
                      Max Berk  Clementine von Münchhausen (1849-1913) war eine außergewöhnliche
                      Frau, die ihrer Nachwelt eine beachtenswerte Sammlung von
                      Textilarbeiten vermacht hat. Diese Sammlung, die schon
                      zu Clementines Lebzeiten für Aufsehen gesorgt hatte,
                      wird nun erstmals im süddeutschen Raum zu sehen sein:
                      Anlässlich ihres 30jährigen Bestehens zeigt die
                      Textilsammlung Max Berk unter dem Titel „Lebensfäden" eine
                      Sonderpräsentation der schönsten Objekte Clementine
                      von Münchhausens.1978 gründete der Industrielle Max Berk in Eigeninitiative
                      das Textilmuseum in Heidelberg-Ziegelhausen, um seine Sammlung
                      textiler Objekte einem breiten Publikum zugänglich
                      zu machen. In den vergangenen 30 Jahren ist der Fundus
                      des Museums um unzählige Ankäufe und Schenkungen
                      bereichert worden, und mehr als 130 Sonderausstellungen
                      von nationalem und internationalem Rang wurden seit der
                      Gründung veranstaltet.
 Es ist das unstillbare Interesse an Textilien aller Art,
                      welches Max Berk mit Clementine von Münchhausen verbindet,
                      die 1849 als jüngste Tochter des Sprachforschers Hans
                      Conon v.d. Gabelentz geboren wurde. Clementine heiratete
                      mit 24 Jahren den Sächsisch-Thüringischen Kammerherrn
                      Dr. jur. Börries, Freiherrn von Münchhausen,
                      der zur Familie des als „Lügenbaron" bekannten
                      Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen
                      gehörte. Aus dieser Ehe ging der bekannte Balladendichter
                      Börries Freiherr von Münchhausen hervor.
 1880 übernahm das Ehepaar das seit 1450 in Familienbesitz
                      befindliche Wasserschloss Windischleuba in Thüringen,
                      das allerdings längere Zeit unbewohnt und daher sehr
                      heruntergekommen war. Während der zehnjährigen
                      Restaurierungsphase reifte die Idee heran, die Räume
                      entsprechend der Baugeschichte des Schlosses im Stil der
                      verschiedenen Epochen einzurichten. So bereiste Clementine
                      von Münchhausen ganz Deutschland, um in Museen, Kirchen,
                      Klöstern und Privatsammlungen Textilien vom Mittelalter
                      bis zum 19. Jahrhundert zu studieren. Sie hielt diese in
                      Zeichnungen fest und stickte sie nach, wobei sie jedoch
                      manch vergessene Technik rekonstruieren und verlorene Muster
                      ergänzen musste. Von unschätzbarem Wert sind
                      diese Studien, denn manches Original, das Clementine noch
                      studieren konnte, ist heute verloren. Aber auch eigene
                      Entwürfe setzte Clementine in ihren Textilarbeiten
                      um, wenn z.B. keine Vorbilder vorhanden waren. Und so spiegeln
                      diese Objekte vor allem den Zeitgeist des Jugendstil wider.
                      Alternativ suchte Clementine ihre Vorlagen aber auch in
                      anderen Medien, wie z.B. der Buchmalerei oder der Skulptur.
                      Erhalten sind heute noch etwa 190 textile Schätze,
                      die im Stielstich, Kettenstich, Flechtstich, Klosterstich,
                      in Schweizer Stickerei, Faltenstickerei, Applikation, Patchwork
                      oder aber auch der Technik der Lederritzarbeit oder Brandmalerei
                      auf Samt und Holz entstanden sind.
 Die Sammlung, die auch einige Originale aus dem 15. und
                      17. Jahrhundert beinhaltet, befindet sich von Anfang an
                      in Familienbesitz und wir heute sorgfältig von einer
                      Urenkelin betreut.
 Die Ausstellung wird von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm
                    begleitet.
 Rahmenprogramm: 
                       Sonntag, 8.2.2009, 11 Uhr, Matinee: Das Ossian-Quartett
                        spielt das (teilweise) in Ziegelhausen komponierte Streichquartett
                        Nr. 3 B-Dur op. 67 von Johannes Brahms sowie Werke anderer
                        deutschsprachiger Komponisten. Einführung zum Thema "Johannes
                        Brahms und Ziegelhausen" durch Thilde Hoppe. Eintritt: € 10,-
                      / ermäßigt € 6,- Samstag, 28.2.2009, 18 Uhr: Lichtbilder-Vortrag von
                        Annemete Jacques, Urenkelin von Clementine von Münchhausen, über
                        deren Leben und künstlerischen Werdegang. Eintritt: € 5,-
                      / ermäßigt € 2,50 Samstag, 14.3.2009, 14 - 17.30 Uhr: KUNSTWERKKUNDE
                        FÜR
                        KINDER (UND ERWACHSENE) Nr. 23: „Fadenstark & farbenfroh.
                        Textiles Gestalten auf den Spuren von Clementine" Ein
                        Nachmittag mit Angelika Dirscherl und Claudia Fadani. Gebühr: € 2,50
                      / € 0,50 zzgl. Materialkosten (€ 2,-) Samstag, 28.3.2009, 18 Uhr: "Von Lügenbolden,
                        Glückspilzen, Scherzkeksen und anderen Geschöpfen".
                        Der Märchenerzähler Dirk Nowakowski erzählt
                        Lügengeschichten nicht nur für Kinder. Eintritt:
                      Erwachsene € 5,- / Kinder € 2,50 Öffentliche Führungen
                        durch die Ausstellung:Mittwoch, 4.2.2009, 17 Uhr
 Sonntag, 8.2.2009, 14.00
                      Uhr
 Mittwoch, 25.3.2009, 17 Uhr
 Samstag, 28.3.2009,
                      16.00 Uhr
 Mittwoch, 8.4.2009, 17 Uhr
 Sonntag, 12.4.2009,
                      15.00 Uhr
 
 
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