Im April und Mai 1942 kolorierte Max Beckmann einen Satz 
                      der gedruckten Illustrationen, die der Werkstatt in Frankfurt 
                      dann als Prototyp dienten. Junge Frankfurter Künstlerinnen 
                      und Künstler, ehemalige Beckmannschüler aus der Städelschule, 
                      kolorierten die weiteren Exemplare von Hand. Mehrere Exemplare 
                      dieser Mappe wurden in verschiedenen Sammlungen aufbewahrt. 
                      Erst vor kurzem wurden die Beckmann-Originalblätter wiederentdeckt, 
                      die sich teilweise deutlich von den später in Frankfurt 
                      kolorierten Blättern unterscheiden. 
                    
Beckmanns apokalyptische Darstellungen sind nicht als konkretes 
                      Abbild der Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges gedacht. 
                      Bewusst setzt sich der Künstler davon ab und schafft ein 
                      grundlegendes Werk zur Ursymbolik der Vernichtung, das die 
                      Ebenen von Traum und Realität, Vision und Wirklichkeit miteinander 
                      verschränkt. 
                    
Die Heidelberger Präsentation, ein Kooperationsprojekt 
                      mit den Museen in Wiesbaden und Goch am Niederrhein sowie 
                      dem Felix Nussbaum Haus Osnabrück und dem Museum für Moderne 
                      Kunst in Frankfurt, beschränkt sich nicht auf die Präsentation 
                      von jeweils 27 s/w-Drucken und den später kolorierten Blättern. 
                    
Sie erweitert die Ausstellung um Apokalypse-Illustrationen 
                      des 16.-19. Jahrhunderts - Darstellungen aus der kostbar 
                      illustrierten Ottheinrichshandschrift der Herzog von Sachsen-Coburg 
                      und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft und 
                      aus Bibeldrucken der Universitätsbibliothek Heidelberg. 
                    
 
                    
Informationen zur Ausstellung:
                      Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg
                      Hauptstraße 97, 69117 Heidelberg
                      Tel. 06221 - 58 34 000 oder 58 34 020
                      Fax 06221 - 58 34 900
                      E-Mail: kurpfaelzischesmuseum@heidelberg.de 
                    
Eintritt: € 5,-, erm. € 3,- 
                    
Öffnungszeiten: 
                      Di - So 10 - 18 Uhr, Mo geschlossen
                      Geschlossen am 1. Mai, geöffnet Christi Himmelfahrt und 
                      Pfingstmontag (5.5. bzw. 16.5.2005) 
                    
Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich:
                      Max Beckmann. Apokalypse. Der wiederaufgefundene handkolorierte 
                      Zyklus, mit Beiträgen von Klaus Gallwitz, Andreas Hansert 
                      und Peter Beckmann. 127 Seiten inkl. eines faksimilierten 
                      Abdrucks der kompletten Apokalypse, Wiesbaden 2004.
                      Preis: € 15,-