| Gläsernes 
              Traubenfläschchen (2./ Anfang 3. Jahrhundert n. Chr.)
  
              6,4 cm hoch, vom Gräberfeld Heidelberg-Neuenheim, gefunden 
              1963  
              
              Das Traubenfläschchen gehört zur Gruppe der Balsamarien, 
              in denen kostbare Essenzen und wohlriechende Öle aufbewahrt 
              wurden. Diese spielten im römischen Totenkult, etwa zum rituellen 
              Löschen des Leichenbrands, eine große Rolle. 
             Die 
              frühesten Beispiele solcher in Form geblasener Reliefgläser 
              stammen aus Pompeji. Der Glastyp der Traubenfläschchen breitete 
              sich im Westen seit dem 2. Jahrhundert aus, vor allem in Gallien 
              und im Rheingebiet. Im Gegensatz zu Italien, wo die Naturform der 
              Traube oft phantasievoll abgewandelt wurde, bevorzugten die gallischen 
              Werkstätten die naturalistischere Form als zweihenklige Flasche 
              mit und ohne Standplatte.
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