Der Band "Werke seiner Blütezeit" gibt einen breit gefächerten 
                Überblick über das Schaffen des Würzburger Meisters zwischen 1500 
                und 1530. Riemenschneider gehört zu den wenigen Bildhauern der 
                Spätgotik, die ihr Handwerk sowohl in Holz als auch in Stein souverän 
                beherrschten. Mit steigender Nachfrage wurde die Werkstatt Riemenschneiders 
                in ihrer Blütezeit zu einem Kunstbetrieb mit etlichen Mitarbeitern, 
                so dass in arbeitsteiligen Werkprozessen figurenreiche Großaufträge 
                wie die berühmten Altäre in Creg-lingen oder Rothenburg entstehen 
                konnten. Gleichzeitig gelangte Riemenschneider zu gesellschaftlichem 
                Ansehen. Immer wieder wird deutlich, wie unmittelbar sein Leben 
                mit den zeitgeschichtlichen Vorgängen verflochten ist. Die Ausstellung 
                geht schließlich auch der Frage nach, was aus den Mitarbeitern 
                seiner Werkstatt wurde. Beispiele ihres Kunstschaffens geben einen 
                Ausblick auf die beginnende Epoche der Renaissance. 
              
Der Band " Werke seiner Glaubenswelt" konzentriert sich auf Werke 
                des Meisters oder seiner Werkstatt, die in vielfältiger 
              
 Weise Zeugnis von der spätmittelalterlichen Frömmigkeit geben. 
                Die Beiträge eröffnen einen neuen Zugang zu den vielschichtigen 
                Bedeutungen, Funktionen und ursprünglichen Zusammenhängen der 
                Werke Riemenschneiders. Das Fränkische Herzogsschwert, das als 
                Leihgabe im Museum am Dom gezeigt wird, verweist auf den Würzburger 
                Bischof als geistlichen Fürsten, dessen Anspruch als Landesherr 
                sich in Leben und Werk Riemenschneiders vielfach spiegelt. Erstmals 
                werden zudem Werke von Bartlmä Dill, eines Sohnes des Bildhauers 
                gezeigt, darunter der Brixener Dreikönigsaltar. 
              
Mit den hervorragenden, eigens für diese Publikation hergestellten 
                Fotografien von Ulrich Kneise und den vielfältigen Beiträgen namhafter 
                Experten ist der Doppelband ein Schlüssel zum heutigen Verständnis 
                des Werkes und Wirkens Tilman Riemenschneiders auf dem Hintergrund 
                der Lebenswirklichkeit des späten Mittelalters. 
              
Weitere Hinweise zur großen Doppelausstellung unter www.riemenschneider2004.de