|  Das Rheinische Landesmuseum Trier zeigt vom 24. August 2012
                bis zum 7. April 2013 die Sonderausstellung „Im Dienst
                des Kaisers“. Die Ausstellung illustriert am Beispiel Mainz
                die römische Militärgeschichte von Rheinland-Pfalz.
                Im Gegensatz zur zivil geprägten Metropole Trier war das
                römische Mogontiacum einer der wichtigsten römischen
                Militärstandorte auf deutschem Boden, wovon zahlreiche archäologische
                Funde aus der militärhistorisch besonders bedeutenden Sammlung
              des Landesmuseums Mainz zeugen.
 Mogontiacum, das heutige Mainz, war nicht nur Hauptstadt der
                Provinz Obergermanien mit Sitz des Statthalters, sondern für
                mehrere Jahrhunderte vor allem auch ein bedeutender römischer
                Garnisonsort. Die Ausstellung führt zunächst in die Zeit, als Mainz
                im 1. Jahrhundert n. Chr. eine zentrale Operationsbasis für
                die Germanenfeldzüge war. Sie erzählt von den eher
                ruhigen Zeiten des 2. und frühen 3. Jahrhunderts, als die
                Provinzhauptstadt im Schutz des Limes und der hier stationierten
                22. Legion wirtschaftlich aufblühte. Und sie illustriert
                die Zeit der Germaneneinfälle ab dem 3. Jahrhundert n. Chr,
                bis Mainz in der Spätantike wieder Teil der Grenzverteidigung
                am Rhein wurde. Ausstellungsexponate Die Ausstellung präsentiert Exponate aus der Sammlung des
                Landesmuseums Mainz, ergänzt mit Fundobjekten der Landesarchäologie
                Mainz. Darunter befinden sich viele international bekannte und
              hochkarätige Objekte.
 Besonders beeindruckend sind die Grabsteine römischer Soldaten.
                Sie berichten detailreich über die verschiedenen Legionen,
                erzählen von der Herkunft und den militärischen Funktionen
                der Verstorbenen. Daneben illustrieren zahlreiche archäologische
                Funde die Bewaffnung und Ausrüstung der Legionäre und
                geben Einblicke in ihr Alltagsleben. Ausstellungsräume und –themen In insgesamt sieben Ausstellungsräumen präsentiert
                das Rheinische Landesmuseum Trier die Highlights der militärhistorisch
                besonders bedeutenden archäologischen Sammlung des Landesmuseums
                Mainz. Die Themen lassen sich in drei profilierte Abschnitte
                gliedern: Die Gründungs- und Okkupationszeit im 1. Jh.,
                in der Mainz eine militärische Operationsbasis mit bedeutenden
                Truppenkonzentrationen war, die „ruhigere“ Limeszeit,
                in der die Stadt als ein Zentrum der militärischen und zivilen
                Verwaltung diente und schließlich die Spätantike:
                Mogontiacum wurde während dieser Zeit zur Grenzstadt und
                Teil der Grenzbefestigung. 1. Der EinführungsraumBereits die Anfänge der Stadt gehen auf das römische
                Militär zurück. Im 1. Jahrhundert v. Chr. dehnte das
                Römische Reich seine Macht über Nordwesteuropa bis
                zum Rhein aus. In einer nur dünn von Kelten besiedelten
                Uferregion des Rheins wurde 13/12 v. Chr. Mogontiacum als Legionslager
                gegründet. Durch alle Zeiten hindurch waren Stadtentwicklung,
                Bevölkerungsstruktur und Wirtschaft Mogontiacums von der
                Anwesenheit der Legionen geprägt. Der Raum führt den
                Besucher in die Thematik der römischen Okkupation und der
                Germanenkriege ein und gibt auf dieser Grundlage einen Überblick über
              das Thema der Ausstellung.
 2. Lager und LegionenIm Verlauf des 1. Jahrhunderts n. Chr. sind in Mainz neun verschiedene
                  Legionen stationiert. Mit den Soldatengrabsteinen treten den
                  Besuchern einige Legionäre dieser Legionen entgegen. Die
                  hohe Truppenkonzentration machte die Garnison Mogontiacum zu
                  einem gewaltigen Militärlager und einem der bedeutendsten
                  militärischen Machtzentren im Römischen Reich. Eine
                  digitale Rekonstruktion veranschaulicht das Wachsen der Stadt
              und ihrer Infrastruktur.
  Trinkgefäße und Eimer. Bild: Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas
Zühmer
 3. Das römische Heer – Legionen und HilfstruppenDieser Raum widmet sich der Ausrüstung des römischen
                Heeres und dessen innerer Struktur. Zahlreiche Schutz- und Angriffswaffen,
                Marschausrüstungen, Grabsteine und ein Militärdiplom
                vermitteln einen anschaulichen Eindruck der Welt jener Soldaten,
                die im Dienste Roms standen. Besondere Berücksichtigung
              finden dabei die Reiter- und Spezialeinheiten.
 4. Die Legion bautWie sehr die römischen Legionäre am Aufbau nicht nur
                ihrer eigenen militärischen, sondern auch der zivilen Infrastruktur
                beteiligt waren, wird dem Besucher im vorliegenden Ausstellungsabschnitt
              vor Augen geführt. Im Einzelnen vorgestellt werden u.a. die
              strategisch wichtige Rheinbrücke und das Aquädukt,
              das der Wasserversorgung des Legionslagers diente.
 5. Grenzwall gegen die GermanenGegen Ende des 1. Jahrhunderts wurde der so genannte Limes schrittweise
                  als Grenzanlage errichtet. Damit gab Rom sein offensives Vorgehen
                  gegen die Germanen endgültig auf. Die militärischen
                  Aktivitäten verlagerten sich zunehmend vom Rhein an die
              mittlere und untere Donau.
  Religiöses Leben: Säulenpostamente und Grabsteine. Bild:
                Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer
 6. Mainz, Hauptstadt der Provinz Mainz entwickelte sich durch
                die Lage im Hinterland des Limes zu einer reichen Metropole,
                in der im 2. und 3. Jahrhundert vor allem die Zivilsiedlung erblühte.
                Mainz beherbergte nun lediglich noch eine Legion, die Legio XXII
                Primigenia. Der Ausstellungsraum zeigt den Alltag der Mainzer „Hauslegion“ und
                Zeugnisse vom wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt.
 7. Frontstadt und GrenzfestungIn der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. muss der
                Limes unter dem wachsenden Druck der Germanen aufgegeben werden.
                Der Rhein wurde nun die Grenze des Reiches und Mainz damit ´zur
                Frontstadt, die zum Schutz mit einer starken Mauer umgeben wurde.
              Patrouillierende Grenzflotten hatten hier ihren Stützpunkt.
  Amphoren
                für den Transport und die Lagerung verschiedner Nahrungsmittel.
                Bild: Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer
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