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Kindheit
und Jugend Friedrichs V.
Donnergrollen des Krieges |
26. August 1596
Geburt Friedrichs V., des späteren "Winterkönigs", als Kind des
calvinistischen Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz und Louise
Julianes von Oranien bei Amberg, der Residenzstadt der Oberpfalz.
1598
Rückkehr des Hofs nach Heidelberg, wo die Pest inzwischen abgeklungen
war.
1607
Gründung der Festung Mannheim
12. Mai 1608
Gründung der Union protestantischer Fürsten unter Führung der
Kurpfalz
10. Juli 1609
Gründung der katholischen Liga als Reaktion auf den protestantische
Union unter Führung Bayerns
1609
Majestätsbrief des habsburgischen Kaisers Rudolf II., zugleich
König von Böhmen, mit Bestimmungen zur Glaubensfreiheit des böhmischen
Stände.
1609/14
Jülich-Klevescher Erbfolgestreit
Brandenburg und Pfalz-Neuburg rücken mit Truppen in das Herzogtum
Jülich-Kleve ein und errichten eine Gemeinschaftsregierung.
Bevor der Krieg zwischen Habsburg einerseits, der Union und den
mit ihr Verbündeten (Frankreich, England, Niederlande) ausbricht,
wird König Heinrich IV. von Frankreich ermordet.
Teilung des Herzogtums 1614: Brandenburg erhält Kleve und
die Mark Ravensberg, Neuburg Jülich und Berg
19. September 1610
Tod des pfälzischen Kurfürsten Friedrich IV.
Vormundschaft für den minderjährigen Friedrich V. bei Johann II.
von Pfalz-Zweibrücken. Die eigentlich zur Vormundschaft berechtigte
Linie Neuburg wird übergangen.
1612
Tod des Kaisers Rudolf II. am 20. Januar. Fünf Monate später Wahl
seines Bruder Matthias zum Kaiser.
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Die
englische Hochzeit |
Mai 1612
Einigung zwischen den pfälzischen, niederländischen und englischen
Delegationen über die Bedingungen des Heiratsvertrags zwischen
Kurprinz Friedrich V. und Elisabeth Stuart.
27. Dezember 1612
Offizielle Verlobung des Kurprinzen Friedrich V. mit Elisabeth
Stuart.
24. Februar 1613
Heirat des Kurprinzen mit der Königstochter.
17. Juni 1613
Rückkehr des Brautpaars nach Heidelberg.
1. Januar 1614
Geburt des ersten Sohnes Friedrichs V., des Kurprinzen Friedrich
Heinrich.
26. August 1614
Volljährigkeit Friedrichs V. und Übernahme der Regierung als Kurfürst.
Nachfolge Friedrichs IV. als Haupt der protestantischen Union.
Anfang 1618
Geburt des zweiten Sohnes, Karl Ludwig.
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Konflikt
um Böhmen |
Juni 1617
Wahl des Erzherzogs Ferdinand von der Steiermark, eines entschiedenen
Vertreters der Gegenreformation, zum König von Böhmen.
Frühjahr 1618
Streit der protestantischen Union mit dem Speyrer Bischof. Zerstörung
der Festungswerke von Udenheim.
23. Mai 1618
Fenstersturz von Prag: Deputierte der böhmischen Stände werfen
einen Schreiber und die kaiserlichen Statthalter Martinitz und
Slawata aus einem Fenster der Prager Burg. Die sog. "Defenestration"
ist in Böhmen ein traditionelles Mittel des Protests, in diesem
Fall gegen die Missachtung des 1609 erlassenen Majestätsbriefs.
10. Juli 1618
Bitte der böhmischen Stände an den pfälzischen und den sächsischen
Kurfürsten um Vermittlung beim Kaiser. Doppeltes Spiel der Kurpfalz
in der folgenden Zeit: Als Reichsfürst keine offenen Sympathiebekundungen
mit den Aufständischen, aber geheime militärische und finanzielle
Hilfeleitung, vor allem durch Christian von Anhalt, den Statthalter
der Oberpfalz und Friedrichs wichtigstem Ratgeber.
erste Jahreshälfte 1619
Scheitern der Versuche, nach dem Tod des Kaisers Matthias (20.
März 1619) die Wahl des Erzherzogs Ferdinand zu verhindern. Mangels
Gegenkandidat wurde Ferdinand am 28. August 1619 zum Kaiser gewählt.
August 1619
Absetzung Ferdinands als König von Böhmen durch die böhmischen
Stände und Wahl Friedrichs V.
Hilfsangebot Herzog Maximilians von Bayern seitens der katholischen
Liga an den Kaiser unter Forderung, ihm die pfälzische Kurwürde
zu übertragen.
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Das
böhmische Abenteuer |
4. November 1619
Krönung Friedrichs V. im Prager Veitsdom zum König von Böhmen.
Abwartende bis ablehnende Reaktion der Reichsfürsten sowie der
Könige von Frankreich und England.
30. April 1620
Ultimative Aufforderung des Kaiser an Friedrich zum Rückzug aus
Böhmen.
Juli 1620
Angebot umfangreicher militärischer Hilfeleistungen durch Sultan
Osman II.
Zur Zeit der Ankunft der pfälzischen Delegation in Konstantinopel
(27. November) sind Prag und Böhmen jedoch bereits verloren.
September/Oktober 1620
Besetzung der pfälzischen Gebiete durch spanische Truppen aus
den südlichen Niederlanden unter den Generalen Spinola und Cordova.
8. November 1620
Entscheidungsschlacht am Weißen Berg mit der Niederlage des böhmischen
Ständeheers gegen die Truppen von Ferdinand II. und des mit ihm
verbündeten Führers der katholischen Liga, Herzog Maximilian l.
von Bayern.
Flucht der Königsfamilie ins Exil nach Den Haag. Gewaltsame Rekatholisierung
Böhmens.
1621
Verhängung der Reichsacht über Friedrich V. durch den Kaiser,
Aberkennung der Kurwürde (später Vergabe an Bayern).
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Der
böhmisch-pfälzische Krieg |
April 1622
Rückkehr Friedrichs in die Pfalz, Scheitern des Feldzugs an logistischen
und finanziellen Problemen.
Mai/ Juni 1622
Eigenmächtiger Überfall des Generals Mansfeld mit pfälzisch-protestantischen
Truppen auf den Landgrafen von Hessen in Darmstadt. Weiterer Ansehensverlust
für die pfälzische Partei.
19. Juli 1622
Erneute Flucht Friedrichs aus Heidelberg nach den Haag.
Oktober 1622
Einnahme Heidelbergs und Mannheims durch die Truppen Herzog Maximilians
von Bayern.
25. Februar 1623
Offizielle Übertragung der pfälzischen Kurwürde an Herzog Maximilian
l. von Bayern.
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Der
dänische Krieg |
1624
Bündnis Frankreichs mit England und Holland zur Unterstützung
Hollands gegen Spanien
1625-1628
Kriegseintritt Dänemarks unter Christian IV. auf der Seite der
protestantischen Fürsten.
Seine Absicht ist neben der Zurückdrängung der kaiserlich-katholischen
Macht auch die eigene Stärkung durch weitere Säkularisierungen.
Bündnis mit den mecklenburgischen Herzögen, aber schwere Niederlagen
gegen das kaiserliche Heer unter Albrecht von Wallenstein.
6. März 1629
Restitutionsedikt des Kaisers auf einem Höhepunkt kaiserlicher
Mach: Alle seit 1552 säkularisierten Kirchengüter sind der katholischen
Seite zurück zu geben.
22. Mai 1629
Friede von Lübeck: Herausgabe der säkularisierten niedersächsischen
Bistümer durch Dänemark, Verzicht auf eine Bündnispolitik in Norddeutschland,
aber territoriale Schonung Dänemarks
Juni 1629
Belehnung Wallensteins mit dem Herzogtum Mecklenburg
1630
Regensburger Kurfürstentag: Absetzung Wallensteins durch den
Kaiser und Verringerung des kaiserlichen Heeres
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Der
schwedische Krieg |
6. Juli 1630
Landung einer schwedischen Armee unter Führung des Schwedenkönigs
König Gustav Adolf in Pommern, damit Eingreifen Schwedens auf
protestantischer Seite in den Krieg. Ab 1631 finanzielle und militärische
Unterstützung Schwedens durch König Ludwig XIII. von Frankreich.
7. September 1631
Sieg der schwedischen Truppen in der Schlacht von Breitenfeld
bei Leipzig
Dezember 1631
Einzug schwedischer Truppen in der Kurpfalz.
21. Februar 1632
Treffen des Pfalzgrafen Friedrich mit Gustav Adolf in Höchst bei
Frankfurt; keine Einigung über die Bedingungen einer Wiedereinsetzung
Friedrichs in die Pfalz.
April/Mai 1632
Siegreicher Frühjahrsfeldzug der Schweden in Bayern: Schlacht
bei Rain am Lech (15. April), Eroberung Münchens (17. Mai).
Wende des Kriegs durch das Eingreifen Wallensteins.
6. November 1632
Tod Gustav Adolfs in der Schlacht von Lützen. Dennoch Sieg für
die Schweden. Übernahme der schwedischen Regentschaft durch Reichskanzler
Axel Oxenstierna.
29. November 1632
Tod Friedrichs mit 36 Jahren in Mainz, wenige Tage nach der Eroberung
der Pfalz durch die protestantischen Verbündeten.
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