| Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert
                      ab 1. Oktober in seinem Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn
                      die Ausstellung "Der reisende König". Mit
                      gut 70 Exponaten aus den Königsresidenzen in Ingelheim
                      (Rheinland-Pfalz), Paderborn, Tilleda (Sachsen-Anhalt)
                      und Werla (Niedersachsen) veranschaulicht das Museum das
                    Reisekönigtum im Mittelalter. Das ostfränkische und spätere Deutsche Reich
                      hatte keine Hauptstadt. Sondern der Herrscher regierte,
                      während er sein Reich permanent bereiste. Auf seinen
                      Umritten waren die sogenannten Pfalzen wichtige Stationen. "An
                      keinem Ort in Westfalen wird dies so deutlich wie in Paderborn.
                      Mit 34 Königsaufenthalten führt die Paderborner
                      Pfalz mit Abstand die Liste der mittelalterlichen Herrscherbesuche
                      an", erklärt Dr. Martin Kroker, Leiter des Museums
                      in der Kaiserpfalz.  Blick in das Stadtmodell von Paderborn mit der ersten Kaiserpfalz
                      und dem Dom rechts.
 Foto: LWL.
 Die während der Sachsenkriege in Paderborn entstandene
                      Königspfalz Karls des Großen war ein politischer
                      und militärischer Stützpunkt und das Zentrum
                      der christlichen Mission. Im frühen 11. Jahrhundert
                      erneuerte Bischof Meinwerk mit dem Bau einer großzügigen
                      Pfalzanlage den Anspruch Paderborns als Zentralort. Die
                      Ausstellung zeugt hiervon unter anderem mit Urkunden, einem
                      Mosaikfußboden und Gebrauchsgegenständen. "Neben den zahlreichen Paderborner Objekten haben
                      wir gut 50 weitere Exponate aus den bedeutenden Pfalzen
                      in Ingelheim, Tilleda und Werla angefordert, von denen
                      einige zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert
                      werden," erzählt Museumsleiter Kroker, "die
                      Besucher werden anhand der Stuck- und Säulenfragmente
                      einen Eindruck von der monumentalen Residenz in Ingelheim
                      bekommen, während Hufeisen und Sporen sowie Webgewichte
                      und eine Klinge aus der Pfalz in Tilleda die Pfalz als
                    Versorgungsstätte des königlichen Hofes charakterisieren."  Aus der von Otto dem Großen im 10. Jahrhundert ausgebauten
                      Pfalz in Werla zeigt das Museum Gewandspangen, eine eiserne
                      Gürtelschnalle, Glasperlenketten sowie Keramikgefäße.
                      Von hier stammen auch mehrere Knochen von Bediensteten,
                      die anhand ihrer Verschleißspuren den Besuchern die
                      körperlichen Strapazen der Arbeit auf den Königspfalzen
                    vor Augen führen.  Besonderes Exponat in der Ausstellung: ein römisches
                    Architekturteil aus der mittelalterlichen Pfalz in Ingelheim.
                    Foto: Landesmuseum Mainz, Ursula Rudischer.
  Die Ausstellung "Der reisende König" ist
                      ein Beitrag des Museums in der Kaiserpfalz zum Jahresthema "Mobilität" in
                    Ostwestfalen-Lippe. Sie ist bis 4. Januar 2009 zu sehen.  Zu der Ausstellung gibt es drei Programme für Besucher
                      aller Altersstufen. Das Begleitheft zur Ausstellung ist
                    für fünf Euro im Museumsshop erhältlich. Eintrittspreise: Erwachsene 2,50 Euro, Schüler, Studierende
                      und andere Ermäßigungsberechtigte 1,50 Euro,
                    Kombikarte mit dem Diözesanmuseum 4 Euro. Museum in der Kaiserpfalz, Am Ikenberg 2, 33098 Paderborn,
                      Tel. 05251 1051-10, http://www.kaiserpfalz-paderborn.de Öffnungszeiten:
                      Dienstag bis Sonntag 10 Uhr bis 18 Uhr, jeden ersten Mittwoch
                  im Monat 10 Uhr bis 20 Uhr |