| Deutsch ist eine europäische Kultursprache mit langer
                      Geschichte. Die stete Verknüpfung von Sprache mit
                      Politik, Gesellschaft, Technik, Literatur und Kunst erzeugt
                    ein faszinierendes Ganzes und läßt Neues entdecken. Zu den besonderen Kostbarkeiten der Ausstellung zählen
                      das älteste Buch in deutscher Sprache, die Abrogans-Handschrift,
                      Stiftsbibliothek St. Gallen, die Geschichte des Etene auf
                      Hebräisch, Cambridge University Library, die Gesellschaftsbücher
                      der Fruchtbringenden Gesellschaft genauso wie die Karikaturen
                      von Marie Marcks oder die genialen Übersetzungen der
                      Geschichten von Donald Duck durch Erika Fuchs. Was ist Sprache? Welche Voraussetzungen erfüllt der
                      Mensch, um sprechen zu können? Was passiert anatomisch
                      und sprachwissenschaftlich bei Kindern, bis sich Sprachgefühl
                      und Sprachfertigkeit entwickelt haben? Gesprochene Sprache ist nicht einfach das Abbild der schriftlichen
                      Sprache. Die Ausstellung nimmt darauf Bezug. Eine Tonschleuse
                      erlaubt einen akustischen Zugang und sensibilisiert für
                      Ausdruck und Vielfalt der Sprache. Technische Entwicklungen
                      machen es uns heute möglich, Sprechsituationen nicht
                      nur mit dichterischer Phantasie zu beschreiben, sondern
                      auch zu konservieren, zu verfälschen oder manche Plaudertasche
                      noch nach Jahrzehnten hörbar zu machen. Sprache befindet sich in ständiger Veränderung.
                      Es gibt Moden, die schnell wieder verschwinden, und es
                      gibt Entwicklungsprozesse, die erst nach Jahrhunderten
                      greifbar werden. Als Begründer der modernen Sprachwissenschaft
                      gelten Jacob und Wilhelm Grimm. Vor dem Beginn der schriftlichen Überlieferung
                      ist die Sprachgeschichte ein Konstrukt der Wissenschaft,
                      die die deutsche Sprache der indogermanischen Sprachfamilie
                      zuordnet. Die Ausstellung widmet der Zeit nach 1945 eine eigene
                      Abteilung, da der Zweite Weltkrieg zu einer abrupten Veränderung
                      der Sprachgrenzen führte: Durch Flucht und Vertreibung
                      kam es zu einer gewaltigen Bevölkerungsverschiebung
                      von Ost nach West und die Teilung des Landes in zwei Staaten
                      führte zu einer weiteren politischen und sprachlichen
                      Spaltung.Die Literatur gilt als der Höhepunkt sprachschöpferischen
                      Tuns und so steht im Zentrum der Ausstellung die Dichtkunst
                      mit Notizen, Manuskripten, Typoskripten und Tonträgern
                      bekannter Schriftsteller.
 Zum literarischen Schaffen von Autorinnen und Autoren,
                      deren Muttersprache nicht  Deutsch ist, die aber einen
                      besonderen Bezug zum Deutschen oder zur deutschen Literatur
                      haben, finden Gespräche und Lesungen in einem Rahmenprogramm
                      des Goethe-Instituts statt. Das Deutsche Historische Museum Berlin und das Haus der
                      Geschichte in Bonn haben in Abstimmung und in Zusammenarbeit
                      mit dem Goethe-Institut zwei sich inhaltlich ergänzende
                      Ausstellungen über die deutsche Sprache erarbeitet.
                      Während das Deutsche Historische Museum unter dem
                      Titel die Sprache Deutsch (15. Januar bis 3. Mai 2009 in
                      Berlin) einen breiten thematisch gegliederten Überblick über
                      die Geschichte der deutschen Sprache seit ihren Anfängen
                      bietet, fokussiert die im Haus der Geschichte vorbereitete
                      Ausstellung man spricht Deutsch (12. Dezember bis 1. März
                      2009 in Bonn) Phänomene der deutschen Gegenwartssprache. Die Ausstellung zeigt auf 400 m2 circa 250 Schrift-, Bild-,
                      Technik- und Tonzeugnisse aus 64 öffentlichen und
                    privaten Sammlungen. Sie dokumentiert folgende Themen: 
                      DiutiskHöfische
                        DichtungRechtsspracheGutenberg und LutherPoeteryNationalspracheDeutsches WörterbuchDeutschstundeLiteraturWerkstatt der LiteraturLyrikErzählenTheaterSprach-KunstRhetorikWertungenGeteiltes DeutschDialekteWerbespracheJugendspracheDeutsch in Europa und der WeltKarikaturen Bild: Marie Marcks, Heidelberg: 
                      Gequälte Sprache. 
                      1987 - nicht in dieser Präsentation geziegt
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