| Geschichte Eine Tiefburg am Rand der
                Elz-Niederung wurde erstmals 1300 erwähnt,
                geht aber wohl auf eine staufische Anlage zurück.
                Diese war auf der Süd- und Ostseite durch einen Graben vom
                Hochufer getrennt. Wohl gegen Ende des 13. Jahrhunderts kam die
                Burg in den Besitz der Johanniter, die hier ein Spital einrichteten
                und eine Kapelle anbauten. Das in der Kirche erhaltene Epitaph
              von 1302 nennt Conrad v. Büchele den Gründer des Hauses.  1350 verkauften die Johanniter den Besitz an Engelhart von Hirschhorn;
                im 15. Jahrhundert kamen mehr und mehr Besitzanteile an den Pfalzgrafen
                von Mosbach, den 1499 die Kurpfalz beerbte. Die Bezeichnung „Tempelhaus“ kam erst im späten
                16. Jh. in Gebrauch.   Tempelhaus von Südosten
 Baubeschreibung Das Untergeschoss des länglichen mehrstöckigen Gebäudes
                wurde 1926 – 29 zu einer einfachen Unterkirche ausgebaut,
                der direkte Zugang zu den Keller- und Lagerräumen wurde
                1606 eingebrochen. Das Hauptgeschoss der Anlage ist über eine Steinbrücke
                von Süden her zugänglich, den vor dem Gebäude
                angelegten Vorplatz zieren 1752 aufgestellte Steinfiguren. 1731-35
                wurde der gesamte erste Stock zu einer zu Ehren Mariä Himmelfahrt
                geweihten Kirche ausgebaut. Ursprünglicher Kirchenraum war
                der im Osten gelegene polygonale Chor mit gotischen Maßwerkfenstern
                und Kreuzgewölbe. Dieses hat sorgfältig gearbeitete
                Schlusssteine, der Chor ist in einer Farbfassung des 14. Jh.
                gehalten. An der Chor-Südwand ein Fresko des Heiligen Christophorus.
                An der Nordwand der Conradusstein von 1302.  Der Turm an der Südwestecke des Gebäudes ist in seinem
                Kern – bis zur Höhe des
                Dachtraufs – wohl
                stauferzeitlich und trägt eine Zwiebelhaube des 18. Jahrhunderts.
                Er vermittelt  den Aufgang zum Obergeschoss mit
                dem ehemaligen Dormitorium der
                Johanniter, in einer gewölbten Kapelle über dem Chor
                wird der ehemalige Kapitelsaal der Johanniter vermutet.  Das Tempelhaus als Kirche Mit der Gegenreformation in der Kurpfalz unter dem Haus Neuburg
                erhielten die Katholiken zunächst den Chor als Kirche, 1698 – 1705
                die nebenan gelegene Martinskirche als Simultankirche, 1705 dann
                den Chor des Tempelhauses als Kirche. Mit dem Umbau in den 1730er
                Jahren war das gesamte Geschoss Kirchenraum. 
  Oben:
                  Westseite der alten Johanniterburg mit dem auf Höhe der alten
                  Elzniederung
                gelegenen Untergeschoss.
 Unten: Der im 14. Jahrhundert angebaute Chor im Hauptgeschoss
                des Gebäudes, heute Chor der katholischen Kirche. 
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