|  Der Schwerpunkt 
                liegt jedoch auf den etwa 1.600 Kupferstichen und Radierungen 
                und hier besonders auf den Tier- und Jagddarstellungen. Seine 
                Blätter stellte er mit Vorliebe in Folgen zusammen. Die Folge 
                mit den "wundersamsten Hirschen" umfasst beispielsweise 101 Blätter, 
                wovon das Museum 15 Blätter zeigt. Den einzelnen Blättern gab 
                er häufig belehrende oder moralisierende Texte bei. Stichfolgen 
                wie "Die Parforcejagd", "Abbildung der jagdbaren Tiere und ihrer 
                Fährten und Spuren" oder "Jäger und Falkner" vermitteln ein eindringliches 
                Bild der Jagd im 18. Jahrhundert. Er trug mit seinen Stichen dem 
                Repräsentationsbedürfnis von Adel, Fürsten, Königen Rechnung. 
                Man kann an den lebendig inszenierten Szenen die Details des damaligen 
                Jagdgeschehens genau studieren. Die aus heutiger Sicht oft grausamen 
                und unfairen Jagdsitten sind in ihrer Dynamik und Drastik nachzuempfinden. 
                Ridingers Stiche erhielten durch den eigenen Kunstverlag eine 
                große Verbreitung. Die populärsten Folgen wurden bis weit in das 
                19. Jahrhundert hinein immer wieder nachgedruckt und verkauft.Ridingers Tierdarstellungen zeichnen sich durch eine detaillierte 
                Kenntnis von Anatomie und Lebensgewohnheiten der Tiere aus. Neben 
                einheimischen jagdbaren Tieren, Jagdhunden und seltenen Pferden 
                brachte er aufgrund ihres Wuchses und ihrer Erscheinung auch ungewöhnliche 
                (z. B. Hase mit gespaltener Zunge) sowie "exotische" Tiere (z. 
                B. Löwe und Tiger) zu Papier. Seine Tierdarstellungen entsprangen 
                genauem Studium, womit er sich geschäftstüchtig direkt an den 
                Jäger wandte. Außerdem können äußerst seltene Schabkunstblätter 
                mit den Jahreszeiten, galanten Szenen, etc. gezeigt werden.
 
                 
                  | "Der Fürsten Jagdlust. Johann Elias Ridinger (1698-1767)"
 Sonderausstellung im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim
 23. Juli - 26. Oktober 2003
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