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            | Ute Seidel Die jungneolithischen Siedlungen von Leonberg-Höfingen, Kr. Böblingen
 Mit 
              einem Beitrag von Ursula Maier Materialhefte zur Archäologie in 
              Baden-Württemberg, Heft 69 Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004 
              692 Seiten Text mit 272 Abbildungen, 40 Tabellen, 94 Tafeln, 2 Beilagen 
              ISBN 3-8062-1929-X. Preis: 69 €
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            | Im Jahre 1989 
              wurde am Ostrand der Gemeinde Leonberg-Höfingen mit der Erschließung 
              und Überbauung eines in den 1970er Jahren ausgewiesenen Industriegebietes 
              begonnen. Dabei wurde ein seit den 1920er Jahren bekanntes jungneolithisches 
              Siedlungsgelände teilweise zerstört. Rettungsgrabungen wurden zunächst 
              in den Jahren 1989-1993 von einer Gruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter 
              der Landesdenkmalpflege durchgeführt, daran schlössen sich 1991 
              eine Probegrabung und in den Jahren 1993-1995 eine planmäßige Ausgrabung 
              des damaligen Landesdenkmalamtes an. Insgesamt konnten über 1,2 ha der jungsteinzeitlichen Siedlungsfläche 
              freigelegt und deren Grenzen weitgehend erfasst werden. Dokumentiert 
              wurden Befunde der Kulturgruppen Bischheim, Schwieberdingen, Neckar-Schussenried 
              und Michelberg, Stufen II-IV. Überraschend groß für die verzierenden 
              jungsteinzeitlichen Gruppen des Neckargebietes ist die hohe Zahl 
              von elf Bestattungen innerhalb dieses Siedlungsareals. Das Gelände 
              wurde seit der Mitte des 6. Jahrtausends für rund 500 Jahre besiedelt. 
              Dabei ist eine Verlagerung der Siedlungsaktivitäten von Südost nach 
              Norden und Westen festzustellen Mit diesen Ausgrabungen und der 
              Publikation der Befunde und Funde eröffnet sich erstmals die Möglichkeit, 
              ein großes zusammenhängendes Siedlungsareal mit diesen vier Kulturgruppen 
              für den Bereich des mittleren Neckarraumes auszuwerten. Die Siedlungsdauer 
              von 500 Jahren ermöglichte Untersuchungen zur Größe und Entwicklung, 
              Kontinuität bzw. Diskontinuität jungneolithischer Siedlungsareale.
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