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            | Folke Damminger Die Merowingerzeit im südlichen Kraichgau und in den angrenzenden 
              Landschaften
 Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg Heft 61
 313 Seiten mit 71 Abbildungen, 7 Listen und 102 Tafeln. Konrad Theiss 
              Verlag, Stuttgart 2002.
 Preis 48 Euro.
 ISBN 3-8062-1641-X.
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            | Der Kraichgau 
              - die Region zwischen nördlichem Oberrhein, Stromberg im Norden 
              und dem Rand des Nordschwarzwaldes - hat mit seinen fruchtbaren 
              Lössböden und seinem vergleichsweise günstigen Klima von jeher geeignete 
              Siedlungsbedingungen für bäuerlich wirkende Gemeinschaften geboten. 
              Das archäologische Material dieser ergiebigen Fundlandschaft wurde 
              erst in jüngerer Zeit Gegenstand systematischer Erforschung und 
              Aufarbeitung. Dies gilt auch für die Merowingerzeit, das frühe Mittelalter, 
              wo man bisher gezwungen war, auf die ältere Bearbeitungen von 1911 
              für Baden und von 1931 für Württemberg zurückzugreifen. Seit rund 
              30 Jahren führte das Landesdenkmalamt Rettungsgrabungen in einer 
              ganzen Reihe von me-rowingerzeitlichen Friedhöfen dieser Region 
              durch, die mit Ausnahme weniger Friedhöfe aber nur fragmentarisch 
              untersucht werden konnten. Der antiquarische Überblick über das 
              Fundgut aus diesem Durchgangsgebiet zwischen bedeutenden Fundlandschaften 
              an Rhein und Neckar mündet in die Analyse einzelner Fundstellen 
              ein, von denen der spätestmerowingerzeitliche Friedhof bei Knitt-lingen 
              und das in Teilen untersuchte Gräberfeld von Calw-Stammheim besonders 
              zu erwähnen sind. Im Katalog erfasst sind von 60 Fundstellen an 
              36 Orten ca. 600 Bestattungen. Darüber wird der Versuch unternommen, 
              in einer Synthese aus archäologischen und historisch-landeskundlichen 
              Quellen die Entwicklung der frühmittelalterlichen Siedlungsstrukturen 
              in den zahlreichen Orten des Untersuchungsgebietes zu rekonstruieren. 
              Diese Ergebnisse werden schließlich zu einer regionalen Siedlungsgeschichte 
              vom 4. Jahrhundert bis zum Ende der Reihengräberzeit in der 1. Hälfte 
              des 8. Jahrhunderts zusammengefasst. |  |