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            | Siebenlinden 
              2 Ein mesolithischer Lagerplatz bei Rottenburg am Neckar, Kreis Tübingen
 Von Petra Kieselbach, Claus-Joachim Kind, Ann M. Miller, Daniel 
              Richter.
 Beiträge von Manfred Rösch und Arnd Goppelsröder.
 Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg, Heft 51.
 235 Seiten Text mit 124 Abbildungen und 95 Tabellen. Kommissionsverlag 
              Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2000.
 Preis: 78,- DM
 ISBN: 3-8062-1432-8.
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            | Das Neckartal 
              bei Rottenburg (Kr. Tübingen) gehört zu den archäologisch am intensivsten 
              erforschten Landschaften in Baden-Württemberg. Auf wenigen Quadratkilometern 
              konnten in den letzten drei Jahrzehnten mehrere Dutzend archäologischer 
              Fundstellen im Vorfeld von Baumaßnahmen lokalisiert und ausgegraben 
              werden. Darunter fallen Siedlungen und Gräberfelder des Alt- und 
              Mittelneolithikums, der ältesten Bronzezeit, der Urnenfelderzeit 
              sowie der Hallstatt- und Latenezeit. Entdeckt wurden ferner Reste 
              des römischen Rottenburg, von Sumelocenna, sowie der mittelalterlichen 
              Wüstung Sülchen. Seit 1990 rückte dieser Teil des Neckartales bei Rottenburg auch 
              bei der Erforschung der Mittelsteinzeit in den Blickpunkt der Landesarchäologie. 
              Unerwartet konnte im Industriegebiet "Siebenlinden" eine von drei 
              Freilandstationen des Früh- und Spätmesolithikums ausgegraben werden. 
              Sie gehört wegen der guten Erhaltungsbedingungen für Knochen und 
              verkohlte Pflanzenreste zu den im südlichen Mitteleuropa so seltenen 
              Freilandstationen dieser Epoche, die Rückschlüsse auf Umwelt und 
              die Ökonomie der mittelsteinzeitlichen Wildbeuter zulassen. Die 
              Grabungen erbrachten zudem zahlreiche Feuerstellen und Gruben der 
              Siedlung, die Einblicke in den Aufbau mesolithischer Lagerplätze 
              ergeben und so die Rekonstruktion der kulturellen und ökologischen 
              Bedingungen im frühen Holozän ermöglichen.
 Grundlage für diese Ergebnisse bildet die ausführliche Erörterung 
              in der vorliegenden Publikation der Grabungsmethoden und der Befunde 
              sowie der Funde aus der Freilandstation - u.a. werden Steingerölle, 
              Pflanzen-und Faunareste sowie Silexartefakte und deren räumliche 
              Verteilung analysiert und besprochen. Aufgrund dieser ausgezeichneten 
              Bedingungen und der umfassenden Analyse gehört die Freilandstation 
              "Siebenlinden 2" sicher zu den am umfassendsten dokumentierten und 
              untersuchten Stationen des Mesolithikums in Europa.
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