| Das römische 
                Lopodunum, das heutige Ladenburg, zählte zu den bedeutendsten 
                Siedlungen im rechtsrheinischen Gebiet der römischen Provinz Germania 
                superior und bildete den Mittelpunkt einer Gebietskörperschaft. 
                Vor allem durch die Untersuchungen und Beobachtungen von Berndmark 
                Heukemes in der 2. Hälfte des 20. Jhs. wurden die Strukturen dieser 
                Stadt bekannt. Seit 1979 bildet Ladenburg einen Schwerpunkt der 
                archäologischen Denkmalpflege des Landes. Seit dieser Zeit ist 
                das Landesdenkmalamt bestrebt, alle wichtigen Bodeneingriffe in 
                der Stadt zu begleiten, um die archäologischen Quellen für die 
                Orts- und Landesgeschichte zu sichern. Umfangreiche archäologische 
                Untersuchungen der letzten Jahrzehnte haben die schnelle Entwicklung 
                von einem Kastell samt zugehöriger Siedlung zu einer Stadt mit 
                zahlreichen repräsentativen Bauten im 2, nachchristlichen Jahrhundert 
                aufgezeigt. Wurden im ersten Lopodunum-Band von 1994 die Großgrabungen 
                der Jahre 1981-1985 sowie 1990 publiziert, so werden im vorliegenden 
                zweiten Band alle römischen Inschriften und Kultdenkmäler aus 
                der Stadt erstmals umfassend vorgelegt und ausgewertet. Diese 
                Denkmäler spiegeln in einzigartiger Weise das religiöse, politische 
                und soziale Leben der Stadt und ihrer Bewohner. Besondere Bedeutung 
                kommt den zahlreichen Zeugnissen der römischen Glaubensvorstellungen 
                zu, die sich in Götterdenkmälern und Weiheinschriften erhalten 
                haben. Besondere Aussagekraft haben die Ju-piter(giganten)säulen 
                und die Denkmäler für Mithras, deren Erscheinungsformen für die 
                Region und für den gallo-germanischen Bereich ausführlich besprochen 
                werden. Die wirtschaftlichen Beziehungen können die vielen Funde 
                von namengestempelten Ölamphoren verdeutlichen, die aus Spanien 
                importiert wurden. Die erstmals umfassend in diesem Band vorgestellten 
                Quellen zum römischen Ladenburg bringen neue wichtige Erkenntnisse 
                zur Geschichte dieses Ortes und seiner Bewohner in römischer Zeit; 
                ihre breite wissenschaft-lich-kommentierte Darstellung ist von 
                großer Bedeutung für die Kenntnis der Religionsgeschichte der 
                nördlichen Provinzen des römischen Reiches.
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