| Nach der Veröffentlichung 
                (von 1999) zum römischen Rottenburg (Sumelocenna) kann mit der 
                vorliegenden Publikation eine weitere monografische Bearbeitung 
                einer römischen Siedlung im Gebiet von Baden-Württemberg vorgelegt 
                werden. Diese römische Siedlung unter dem heutigen Heidenheim 
                lag im Brenztal, dem bequemsten Albübergang, an der Einmündung 
                mehrerer Seitentäler. Ausgangspunkt war ein Ende des 1. nachchristlichen 
                Jhs. hier angelegtes Reiterkastell, um das schnell eine halbmilitärisch-zivile 
                Siedlung entstand, die auch nach der Verlegung der Truppe ins 
                nahe Aalen (nach der Mitte des 2. Jhs) weiterbestand - bis zum 
                Fall der römischen Herrschaft im 3. Jh. Fundbergungen und sonstige 
                Beobachtungen sind aus Heidenheim seit dem 17. Jh. bekannt, zahlreiche 
                Hinweise auf römische Funde und Fundstellen verdanken wir aber 
                den Aktivitäten lokaler Archäologiefreunde. In den 1890er Jahren 
                konnte durch die Reichs-Limes-Kom-mission die Lage und Orientierung 
                des Heidenheimer Reiterkastells untersucht und festgelegt werden. 
                Größere Ausgrabungen fanden dann im Reiterkastell erst wieder 
                in den 1960er Jahren statt. Neues Licht auf Bedeutung und Struktur 
                der römischen Siedlung warfen dann die jüngsten großflächigen 
                Grabungen seit 1980 in einem zunächst als Badeanlage gedeuteten, 
                stattlichen und monumentalen Großbau. Seitdem bildet Heidenheim 
                einen der Schwerpunkte römischer Landesforschung in Baden-Württemberg. 
                In der vorliegenden Gesamtbearbeitung werden alle bis Anfang der 
                1990er Jahre bekannten römischen Fundstellen aufgeführt und-soweit 
                möglich-dokumentiert. Bekannt sind vom römischen Heidenheim 135 
                Fundstellen: aus dem Kastell, dem umliegenden Lagerdorf und den 
                Gräberfeldern. Die nach 1980 ergrabenen großzügigen römischen Gebäude sind zwar 
                hier in der topografischen Gesamtkarte des römischen Heidenheim 
                eingetragen, werden aber nicht ausführlich besprochen, da unsere 
                Kenntnisse durch die laufenden Grabungen der letzten Jahre ständig 
                erweitert werden. Für den nach 1980 entdeckten und ausgegrabenen 
                Bau, der zunächst als Badeanlage, später als monumentaler Großbau 
                für Verwaltungszwecke angesprochen wurde, kommt der Autor auf 
                die ursprünglich vorgebrachte Deutung als militärische, von der 
                Heidenheimer Reitertruppe errichtete großzügige Badeanlage zurück.
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