| Situlen sind nach dem  lateinischen Wort situla = Eimer
                      benannte Gefäße aus Bronzeblech, die vor allem in der Bronze-
                      und frühen Eisenzeit im etruskisch-italischen Gebiet
                      sowie in der Hallstattkultur des 7. bis 5. Jahrhunderts
                      v. Chr, verbreitet waren. Sie sind vor allem aus Oberitalien
                    und Slowenien bekannt.  Man verwendete sie zum Mischen von Wasser und Wein oder
                      zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten, besonders aufwendige
                      gearbeitete Gefäße vermutlich auch zu kultischen Zwecken.
                      Zum Trinken schöpfte man direkt mit dem Trinkbecher aus
                      ihnen.  Für die Alltagsgeschichte der Hallstattzeit          
                       ist wichtig, dass die Situlen zum Teil reich  mit Bilderfriesen
                      verziert wurden. Diese zeigen detailreiche
                      Darstellungenvon Musikanten, Wettkämpfern, Wagenfahrern, Reitern und Kriegern sowie von
 Jagden, Liebes-, Trink- und Opferszenen, Prozessionen oder Festzügen - meist
in Profilansicht -, aber auch Hirsche, Steinböcke oder Fabeltiere wie geflügelte
Löwen. Sie verraten oft südliche (etruskische oder ostgriechische)
Einflüsse. Vermutlich handelt sich hier um Ausstattungsstücke der Oberschicht
in einer aristokratisch geprägten Gesellschaft
                       So zeigen die Situlen
                      Bilder aus dem Leben der Menschen                      zwischen
                      Po und Donau vor 2500 Jahren, zeigen aber auch den kulturellen
                    Einfluss, den Griechen und Etrusker auf die Kelten ausübten.  Die Ausstellung zeigt großformatige Bilderstreifen von vier
                    bedeutenden Situlen und macht sie für den Besucher  lesbar.
                      Die Szenen auf den Gefäßen                    werden
                      als Abbilder einer realen, heute jedoch vergessenen Welt
                    zwischen                    Etruskern und Kelten gezeigt.  Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Naturhistorischen
                      Museum                      Wien und dem Museum Bibracte
                      in Burgund. Nach annähernd
                      50 Jahren wird mit                      dieser Schau erstmals
                      das Thema „Situlenkunst“ im
                      Rahmen einer Ausstellung                      wieder aufgenommen.
                      Für die Präsentation wurden
                      mehrere Situlen und weitere                      Objekte
                      aus etwa einem Dutzend Museen in Österreich,
                  Slowenien und Deutschland                  ausgewählt. |