| La Tène. Die Untersuchung. Die Fragen. Die AntwortenDie keltische Fundstelle La Tène (NE) ist eine reichhaltige 
                      Quelle für Geschichten, Wahrheiten und Meinungen. Was spielte 
                      sich hier ab, damals vor 2200 Jahren?Heute, 150 Jahre nach der Entdeckung von La Tène und 100 
                      Jahre nach den ersten wissenschaftlichen Grabungen ist es 
                      an der Zeit, eine Bestandesaufnahme zu machen, neue Fragen 
                      zu stellen und Antworten zu wagen. Die Ausstellung "La Tène. 
                      Die Untersuchung. Die Fragen. Die Antworten" gibt einen 
                      spannenden Ueberblick zum heutigen Stand der Forschung.
 Die Ausstellung ist einer der Höhepunkte 
                      des Keltenjahres und wurde erarbeitet vom Museum Schwab 
                      Biel in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Zürich, Fachleuten 
                      aus dem In- und Ausland und dem Laténium Hauterive.
                      Sonderbare RitenFür die Ausstellung wurden erstmals die Knochenfunde 
                      ins Zentrum des Interesses gerückt. Und sie bestärken die 
                      Deutung von La Tène als Kultort. Eine kürzlich durchgeführte 
                      Untersuchung der menschlichen Skelettreste hat ergeben, 
                      dass einige, vor allem Schädel von Männern, Spuren von Hieben 
                      und Kerben aufweisen. Die Verletzungen stammen von rituellen 
                      Handlungen. Auch die Tierknochen zeigen Spuren von ritueller 
                      Zurichtung. Pferdeschädel sind durchlocht und wurden auf 
                      Pfählen aufgespiesst und so zur Schau gestellt.
  Brücken als KultplätzeDie Skelettreste und die über 3000 Gegenstände 
                      - zahlreiche Waffen aus Eisen, Wagenbestandteile, Werkzeuge, 
                      aber auch persönliche Gegenstände wie Schmuck und Kleiderzubehör 
                      - wurden alle zwischen 250 und 150 v. Christus im Umfeld 
                      einer Brücke deponiert. Gut denkbar ist, dass die Brücke 
                      als Plattformen diente für Zeremonien und Riten. Sie war 
                      Weihe- und Gedenkstätte, wo Trophäen, Beutestücke, Waffen 
                      und auch Pferde- und Menschenschädel zur Schau gestellt 
                      wurden und später nach und nach ins Flussbett fielen. Oder 
                      aber die Gegenstände wurden direkt ins Wasser geworfen. 
                      Wer aber besuchte diesen Ort? Wer waren die Leute - es waren 
                      auch Frauen und Kinder dabei - deren Körper man fand? Diente 
                      die Brücke zuerst primär als Verkehrsverbindung und wurden 
                      erst später zum Kultort? Solche Doppelnutzungen und die 
                      Vermischung von Profanem und Sakralem scheint die keltische 
                      Kultur gerade zu charakterisieren.
  Weitere Themen der 
                      Ausstellung erläutern die Geschichte der Entdeckung und 
                      Erforschung der Fundstelle La Tène ebenso wie seine vielfältigen 
                      Deutungen während der letzten 150 Jahre. Auch die keltischen 
                      Brückenreste, Konstruktionstechniken und die damals vorhandenen 
                      Werkzeuge zur Holzbearbeitung werden vorgestellt.
                      Museumsgarten: Brückenbau nach KeltenartAnhand der gut dokumentierten 
                      keltischen Brücke von Cornaux (NE) wurde im Garten des Museums 
                      Schwab Biel eine Brücke rekonstruiert, wie sie auch in La 
                      Tène gestanden hatte. Sie ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit 
                      von Archäologen und Holzbauspezialisten. Sie erfüllt einen 
                      doppelten Zweck: Das Publikum lernt die Konstruktionstechnik 
                    der Kelten kennen, die Forscher sammeln Erfahrungen.
 Die Ausstellung war von Oktober 08 – Januar 09 Unter
                        dem Titel "                      La
                      Tène. Die Untersuchung -  die Fragen
                      - die Antworten " im Landesmuseum
                       Zürich und von April 09 – November 09 im Musée de la civilisation
                        celtique Bibracte zu sehen. |