| Seit 1272 im Besitz des Deutschen Ordens war Mainau Sitz der
                Komturei des Ordens in der Landkomturei Altshausen. Die erste
                Burg auf der Insel dürfte bald danach erbaut worden sein, Um-
                und
                Ausbauten
                der Folgezeit ergaben bis zum 18. Jahrhundert einen quadratischen,
                dreistöckigen
                Bau mit einem Bergfried im Innenhof. Im Westen war die Anlage,
                zu der ein Zeughaus und weitere Wirtschaftsgebäude gehörten,
              durch einen tiefen Graben geschützt. 1736 wurde diese  alte Burg abgebrochen,  drei Jahre
                später waren nach dem Plan des aus Altshausen geschickten
                Vorarlberger Baumeisters Johann Caspar Bagnato Schlosskirche                und
                 Südflügel, 1743 der Mittelbau,                1746
                der Nordflügel
              fertig. Innenausbau und Einrichtung  wurden erst
              später
              vollendet.  Das aus grauem Sandstein und Ziegelsteinen                erbaute Schloß                ist ein dreigeschossiger Bau in Hufeisenform,dessen Breitseite  auf den See zu geht, während
                die Westseite                mit den beiden Flügeln einen
                Ehrenhof bildet.  Die dem See zugewandte Ostseite                ist
                durch hohe Pilaster in fünf Felder abgeteilt.                Ihr
                viergeschossiger Mittelrisalit trägt im Rundbogengiebel                das
                von Trophäen umsäumte Ordenskreuz                der
                Deutschherren, die Westseite                des Mittelbaus, zum
                Ehrenhof hin, 
                die Wappen der Bauherren des Schlosses,                des Hochmeisters
                Klemens August Herzog in                Bayern, des Landkomturs
                von Elsaß und Burgund                in Altshausen Graf
                Philipp Joseph Eusebius                von Froberg und des Mainauer
              Komturs              Freiherrn Philipp Friedrich von Baden.
 Nach Aufhebung des Ordens kam die Insel  Juli 1827 in den Besitz
                des österreichischen 
                Generalfeldzeugmeisters Fürst Nikolaus                Esterhazy-Galantha,
                die die Reste der alten Gebäude abreißen, den Graben auffüllen
                und den heutigen Schlosshof anlegen ließ. Auf ihn geht der Begionn
                der Bepflanzung mit  wertvollen einheimischen 
                und exotischen Baumarten zurück. Nachdem  1853 der Prinzregent                und spätere
                Großherzog von Baden Friedrich                I. die Insel
                erworben hatte, wurde das Schloss sein Sommersitz, der heutige
              Schlosspark wurde nach gartenarchitektonischem Plan angelegt. Nach
                dem Tode Friedrichs I. von Baden (1907)              kam die
                Insel an seine Witwe Großherzogin              Luise, dann
                an deren Sohn, den Großherzog              Friedrich II.
                von Baden, und nach dessen Tod              (1928) an seine Schwester Königin Viktoriavon Schweden, die sie an ihren jüngeren Sohn und seine Familie
              vererbte. Die Insel befindet sich seit 1974 im Besitz der Lennart-Bernadotte-Stiftung
              und wird von der gräflichen Familie als botanischer Garten mit
              mehreren thematischen Schwerpunkten betrieben.
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