|  Die 
              Spurensicherung aus der spät- und nach-mittelalterlichen Geschichte 
              von St. Georg zeigt in den Bauveränderungen und damit einhergehenden 
              Um- und Neugestaltungen das Bild einer Kirche, die ungebrochen in 
              allen Zeiten genutzt und dem jeweiligen Zeitgeschmack angeglichen 
              wurde. Neben bauliche Veränderun-gen treten hier Ausmalungen 
              der verschiedenen Epochen, die in der Barockisierung des Innenraums 
              und der Neugestaltung der Westapsis gip-felten.  Zur Dokumentation 
                gehört aber auch seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Geschichte 
                der Restaurierungen, die mit der Entdeckung und Freilegung des 
                Wandmalereizyklus im Mittelschiff ihren Anfang nahm. Die Autorin 
                zog hierzu akribisch auch die Kirchen- und Handwerkerrechnungen 
                und stellt so ein reich dokumentiertes Kapitel in der Vergangenheit 
                von St.Georg dar. 
                Ein eigener 
                Teil der Veröffentlichung stellt die Untersuchung und Dokumentation 
                der in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts durchgeführten 
                Restaurierung samt ihrer methodischen Grundlagen dar, die Maßstäbe 
                für die Denkmalpflege und Restaurierung gesetzt hat. 
                Verschiedenste 
                Untersuchungsverfahren bis hin zu mikroskopischen Betrachtungen 
                brachten eine Unzahl von Facetten, die zu den gewonnenen Aussagen 
                über Bau- und Ausstattungsgeschichte zusammenzuführen 
                waren. So ergaben sich aus den Analysen und mikroskopischen Untersuchungen 
                der Mörtel grundlegende Erkenntnisse zum Bauverlauf, während 
                die differenzierten maltechnischen Analysen bis hin zur Pigment- 
                und Bindemittelbestimmung mit Darstellung der Schichtensituation 
                in Mikroschliffen wesentlich zum Verständnis der Maltechnik 
                mittelalterlicher Wandmalereien bei tragen. Darüber hinaus 
                zeigen UV-Fluoreszenzaufnahmen, in welchem Maße zerstörte 
                Binnenzeich-nungen wieder sichtbar gemacht werden können. 
                Die Einblicke in die Untersuchungsmethodik werden durch die Zusammenfassung 
                zu den Restaurierungsmaßnahmen abgerundet.  
                Der komplexe 
                Tafelband umfasst neben dem umfangreichen historischen und neuzeitlichen 
                Plan- und Abbildungsmaterial und einer neuen Bauaufnahme durch 
                die Photogrammmetrie des Landesdenkmalarntes einen Katalogteil 
                mit den Texttransskriptionen wichtiger Archivalien zur Baugeschichte 
                von St. Georg, auch verschiedene Beiträge zur messtechnischen 
                Bestandsdoku-mentation (Martin Dendler),. zum Inventar der beweglichen 
                Ausstattung (Markus Maisel) und zu den erhaltenen Grabplatten 
                in der Vorhalle von St. Georg (Harald Drös). 
                Die überaus 
                qualitätvolle Buchgestaltung mit den hervorragenden Abbildungen 
                im Text- und Tafelband machen diese Publikation zu einer unverzichtbaren 
                Dokumentation und zu einem unentbehrlichen Begleiter. 
                
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