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 (blm) In der Großen Landesausstellung wird eine
                      Urkunde aus dem Jahr 1112 zu sehen sein, die sich heute
                      im Staatsarchiv
                      Bamberg befindet. Es ist ein prächtiges Stück,
                      ausgestellt von Kaiser Heinrich V., dessen Siegel auf der
                      Urkunde erhalten ist: Der Bischof von Bamberg erhielt vom
                      Kaiser eine Burg als Geschenk. Auf den ersten Blick hat
                      das mit Baden nichts zu tun. Beim genaueren Hinsehen jedoch
                       kann man in der dritten Zeile von oben folgenden Text lesen: „Hermanni
                      marchionis de baduon“. Es ist von einem Hermann Markgraf
                      von Baden die Rede, der bei diesem Rechtsgeschäft
                      als Fürsprecher auftrat. Dieser Hermann wird in der
                      Urkunde überhaupt zum ersten Mal als „de baduon“,
                      also „von Baden“ bezeichnet – ein Hinweis
                      darauf, dass er kurz zuvor seinen Wohnsitz in Baden, genauer
                    gesagt auf der Burg Hohenbaden, genommen hat. Eine eigentliche Gründungsurkunde, wie man es bisweilen
                      von Städten kennt, ist diese Urkunde für das
                      Land Baden nicht. Dennoch muss man in dieser erstmaligen
                      Nennung eines Markgrafen nach Burg und Land Baden den Anfangspunkt
                      der badischen Geschichte sehen. Denn ursprünglich
                      kam das Adelsgeschlecht, aus dem dieser Hermann stammt,
                      aus einer anderen Region. Ihr Stammland lag im Mittleren
                      Neckarraum, ihre erste Grablege war in Backnang im Rems-Murr-Kreis.
                      Sogar Stuttgart gilt heute als Gründung der (späteren)
                      Markgrafen von Baden. Ihren Herrschaftstitel leiteten sie
                      von der Markgrafschaft Verona in Norditalien ab, doch irgendwann
                      entschied sich der genannte Hermann scheinbar, am Oberrhein
                      mit der Burg Hohenbaden einen neuen Herrschaftsmittelpunkt
                      zu bilden. Aus diesen Anfängen entstand ein Territorium,
                      das spätere Land Baden. Warum sich Markgraf Hermann so entschieden hat? Das lässt
                      sich heute kaum noch mit Gewissheit sagen. Vielleicht hat
                  es ihm in dieser Region einfach am besten gefallen … Bild: Hauptstaatsarchiv Bamberg |