|  Attraktive
                Fortbewegungsmittel und deren kunstvolle Beherrschung begeistern
                Kinder seit langer Zeit. Eine Auswahl zum Teil sehr seltener
                Kinderfahrzeuge des 19. und 20. Jahrhunderts zeigt die Ausstellung „mobile
                Kinderwelten“ mit Leihgaben aus dem Deutschen Fahrradmuseum
                Bad Brückenau.
  Ein deutlicher Schwerpunkt liegt hierbei auf der Geschichte
                des Fahrrades. Mit dem Laufrad fing alles an. So ist auch das
                früheste Exponat der Ausstellung eine solche Draisine von
                1820, die als Kinderfahrzeug sehr selten zu finden ist, ebenso
                das Tretkurbelrad von 1868, eine Weiterentwicklung nach der zu
                Beginn des Jahrhunderts entwickelten Laufmaschine. Mit in der
                Vorderachse starr montierten Pedalen ist es das erste Velociped,
                das jedoch dem Nachwuchs Adeliger und sehr wohlhabender Bürger
                vorbehalten war.  Ähnlich verhielt es sich mit den wenig später entwickelten
                Hochrädern. Für Kinder kamen jedoch eher die zeitgleich
                entstandenen Hochdreiräder zum Einsatz, die als Mehrspurfahrzeuge
                weniger Sturzgefahr bargen. Größere Sicherheit boten
                die zu Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten Sicherheitsniederräder
                mit nahezu gleichgroßen Rädern, die dann auch mit
                Luftreifen versehen wurden.   Ein
                weiterer großer Themenbereich sind historische Kinderwagen.
                Das früheste Beispiel in der Ausstellung ist ein Gefährt
                um 1830 in Kutschenform. Wie alle Kinderwagen zu Beginn des 19.
                Jahrhunderts ist auch dieser ein handgearbeitetes Unikat und
                war sehr wohlhabenden Eltern vorbehalten. Spätere industrielle
                Exemplare zeigen die Entwicklung von extrem hochrädrigen
                Weidenkorbmodellen bis zu den Sportwagen der 50er Jahre, die
                durch angedeutete Kotflügel und Stoßstangen das Design
                zeitgleicher Autos nachahmen.  Daneben sind Roller und Tretautos, aber auch handbetriebene
                Drei- und Vierräder, sogenannte Holländer, sowie kleinere
                Fortbewegungsmittel wie Roll- und Schlittschuhe aus zwei Jahrhunderten
                zu sehen.  Als besondere Attraktion stehen zum Ausprobieren moderne Nachbildungen
                mancher historischer Fahrzeuge zur Verfügung. So können
                Kinder mit diesen Fortbewegungsmitteln im wörtlichen Sinne
                ihre Er-Fahrungen machen. 
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