|  Die deutsche Plakatkunst erhielt ab 1896 einerseits durch Wettbewerbe 
                und Ausstellungen entscheidende Impulse für eine neue Stilentwicklung, 
                andererseits von den neu gegründeten Kunstzeitschriften "Jugend", 
                ,"Simplicissimus" und "Pan", so dass der bis dahin vorherrschende 
                Historismus vom Jugendstil bei der Plakatgestaltung abgelöst wurde. 
                Hatten zuvor die Schrift und ein unruhiges, häufig historisierendes 
                Gesamtbild den Entwurf beherrscht, so wurden nun Schrift und Bild 
                kunstvoll arrangiert. Die verwirrende Kleinteiligkeit einzelner 
                Elemente wurde zugunsten einer flächig-plakativen Wirkung aufgegeben. 
                Initialwirkung auf die Entwicklung der Plakatkunst hatten die 
                Entwürfe von Künstlern für Kunstausstelllungen - eine Gattung, 
                die besonders stark in der Flensburger Sammlung vertreten ist. 
                Weiter sind Arbeiten von bekannten Künstlern des Darmstädter und 
                Dresdner Jugendstils, wie Hans Christiansen, und Fritz Bleyl, 
                aber auch der Heimatkunst verbundene Werke zu sehen. München, 
                Berlin und Hamburg waren weitere lebendige Zentren der Plakatkunst, 
                die auch in der Ausstellung dokumentiert sind.
 Einen weiteren 
                Schwerpunkt bilden die Entwürfe englischer Künstler, wie z. B. 
                von John Hassell und Dudley Hardy, die sich von den französischen 
                Entwürfen vor allem durch ihren pointierten Witz, strenge Formvereinfachung 
                und ein lebhaftes Schriftbild abheben.   |