Virtuelles Museum:
Juden und Deutsche

Gedenktafel für die über der jüdischen Synagoge errichtete Marienkapelle

ACTUM ANNO DOMINI M.CCC
LXX VII DOMINUS GEBHARD COM
ES DE SWARTZENBVRG EPISCOPUS
HERBIPPOLENSIS POSVIT
PRIMVM LAPIDEM IN VIGILI
A PENTHECOSTE ET EST
FVNDATOR CAPPELLE BE
ATE MERIE VIRGINIS IN
PLACTA JUDEORVM IN CIVI
TATE HERBIPPOLENSIS

Im Jahre des Herrn 1378
legte Herr Gebhard
von Schwarzenberg, Bischof
von Würzburg den ersten Stein
am Vorabend von Pfingsten und ist
der Gründer der Kapelle
der Heiligen Jungfrau Maria
auf dem Judenplatz
in der Stadt Würzburg

Als 1348 die Pest im Würzburg wütete, wurden, wie andernorts auch, die Juden beschuldigt, die Brunnen vergiftet und dadurch die Pest verursacht zu haben. Als sich eine Schar von Geißlern der Stadt näherte, sollen sich - so die Überlieferung - die Juden selbst in ihren Häusern verbrannt haben. In Wahrheit dürfte es sich um einen der üblichen Judenpogrome gehandelt haben.
Die Würzburger, voran Bischof Gebhard von Schwarzenburg, errichteten 1378 als Buße für diesen Mord an der Stelle der alten Synagoge die Marienkapelle, das jüdische Ghetto wurde eingeebnet und gab Platz für den städtischen Marktplatz.
Unter der Kirche sollen sich noch Reste der alten Mikwe befinden.
Wir bleiben dran.

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Marienkapelle in Würzburg


© Bühler 2001
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